Guild Wars: Nightfall im Test - Episches, Story-Betontes Online-Abenteuer

Viele Beispiele belegen: Online-Rollenspiele mit einer mitreißenden Story gibt es selten. Der dritte Guild-Wars-Teil zeigt, wie’s richtig geht – und wird damit zur neuen Referenz.

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Können Sie auf Anhieb erklären, worum es in der Geschichte von World of Warcraft geht? Oder in der von Everquest 2? Und wie war das in Dark Age of Camelot mit den drei verfeindeten Reichen? Wenn Sie es nicht können, wundert uns das nicht. Denn so durchdacht die meisten Hintergrundgeschichten in Online- Rollenspielen sind, so wenig bleiben sie im Gedächtnis haften. Der Grund ist einfach: Sie – der Held – haben keinen Einfluss darauf.

Auch wenn Sie noch so erbittert als Elf gegen Orks kämpfen, mächtige Drachen und fiese Magier bezwingen, Dörfer und Städte en masse befreien – am Ende ist die Welt immer noch dieselbe wie zuvor. In Guild Wars: Nightfall ist das zwar auch nicht anders. Durch sein Instanz-orientiertes Spielprinzip erschafft das Programm aber auf raffinierte Weise die Illusion, dass man als Held sehr wohl Einfluss auf eine Welt haben kann – wenn auch nur auf die »Kopie« der Welt, die Sie auf Ihrem Bildschirm sehen. Trotzdem und gerade deshalb: Diese Geschichte werden Sie sicher nicht vergessen.

Mit dem Talent »Hymne der Flammen« unterstützt unser Paragon sein Team. Links sehen Sie die komfortablen Steuerungselemente für die neuen KI-Helden. Mit dem Talent »Hymne der Flammen« unterstützt unser Paragon sein Team. Links sehen Sie die komfortablen Steuerungselemente für die neuen KI-Helden.

Wie war das nochmal?

Die KI-Helden dürfen Sie individuell mit Waffen und Rüstungen ausrüsten sowie deren Talentauswahl festlegen. Die KI-Helden dürfen Sie individuell mit Waffen und Rüstungen ausrüsten sowie deren Talentauswahl festlegen.

Wer die bisherigen Guild Wars-Teile (Prophecies und Factions) kennt, kann getrost zum nächsten Absatz springen. Für alle anderen: Nightfall ist der dritte Teil des gebührenfreien Online-Rollenspiels Guild Wars vom Entwickler Arenanet. Anders als die meisten Genrevertreter besteht das Spiel aus Instanz-Leveln, also Gebieten, die ausschließlich für Sie und Ihre Gruppe geladen werden.

Der Vorteil: Guild Wars erzählt eine auf Sie zugeschnittene Geschichte, die Welt dreht sich um Sie. Andererseits wirkt das Universum deshalb aber eingeengt, eine offene Welt mit herumwuselnden Mitmenschen wie etwa in World of Warcraft gibt es nicht. Stattdessen treffen Sie auf Mitspieler in Städten und so genannten Außenposten, in denen Sie außerdem Ihre Quests bekommen. Je nach Mission dürfen Sie zwischen drei und sieben Mitspieler einladen und als Kampfgefährten mitnehmen. Sollten sich nicht genug menschliche Teilnehmer finden, greifen Sie auf generische, aber sehr clevere KI-Helfer zurück. Guild Wars baut seit jeher auf ein sehr taktisches Kampfsystem.

Denn obwohl Sie im Verlauf des Spiels über hundert Nah- und Fernkampfangriffe sowie Zaubersprüche und Auren pro Charakterklasse freischalten, dürfen Sie immer nur acht davon ins Gefecht nehmen. Das ermöglicht die unterschiedlichsten Taktiken: Setze ich mehr auf unterstützende Zauber und helfe meinen Kollegen aus der Distanz, oder greife ich zu meinen Axtfertigkeiten und werfe mich mitten ins Getümmel?

Sir! Ja, Sir!

Würmer fressen uns und bringen uns über Schwefelsand. Würmer fressen uns und bringen uns über Schwefelsand.

Ähnlich wie in Guild Wars: Factions starten Sie Ihre Nightfall-Karriere auf der abgelegenen Insel Istan, wahlweise mit oder ohne das sehr gut gemachte Tutorial. Doch von Ruhe kann auf dem Eiland keine Rede sein, denn gleich zu Beginn greifen Korsaren das Küstendörfchen Chabek an. Da die Sonnenspeere, Streitmacht der Welt Elona, stark dezimiert wurden, legt man die Verteidigung Chabeks in Ihre Hände – wenn auch etwas zögernd, immerhin haben Sie sich ja noch keinen Namen bei den Sonnenspeeren gemacht. Das wiederum schaffen Sie durch erledigte Quests. Denn neben Gold und Erfahrung bekommen Sie so genannte Beförderungspunkte und steigen ähnlich wie in Battlefield 2 im Rang auf. Je mehr Titel Sie sammeln, desto mehr zollen Ihnen die Bewohner Respekt, sprechen höflicher mit Ihrem Helden und vertrauen ihm immer größere Aufgaben an.

Das hinterlässt nicht nur ein sehr gutes Gefühl, sondern vermittelt auf raffinierte Weise den Eindruck, dass Sie in Elona tatsächlich etwas bewegen. Und es tut sich eine Menge, denn der zurückgeschlagene Korsaren-Angriff war natürlich nur der Auftakt einer geradezu epischen Geschichte um die verräterische Kriegsherrin Varesh und deren Pakt mit Dämonen. Die wollen das Land in eine finstere Einöde verwandeln und sämtliche Einwohner unterjochen. Die Story wird übrigens in – für Online-Rollenspiele ungewöhnlich – zahlreichen Zwischensequenzen in Spielgrafik erzählt. Im Gegensatz zu Factions bewegen die Charaktere nun auch endlich ihre Lippen zu den sehr gut gesprochenen Dialogen.

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