Wir erinnern uns: Im Februar 2005 veröffentlichte Blizzard mit World of Warcraft das Programm, das die Online-Rollenspielgeschichte neu geschrieben hat. Nur zwei Monate später, im April 2005, zog ein bis dato völlig unbekanntes Studio mit einem mehr als ungewöhnlichen Vertreter des Genres nach. ArenaNet, interessanterweise von drei ehemaligen Blizzardianern gegründet, brachte uns Guild Wars. Bevor wir Ihnen vom Nachfolger Guild Wars 2 berichten, an dieser Stelle eine Zusammenfassung, warum Guild Wars so ungewöhnlich war und noch immer ist. Nur so werden Sie verstehen, welchen riesigen Schritt ArenaNet mit dem Nachfolger gehen will. Ein riesiger Schritt, der nicht nur für die Marke Guild Wars, sondern auch für das gesamte Genre von Bedeutung ist.
Guild Wars verlangt keinerlei monatliche Abogebühren und ist vor allem spielerisch ganz anders als alle anderen MMORPGs (Massively Multiplayer Online Roleplaying Game). Statt uns in eine persistente, also durchgehend zusammenhängende Welt zu schicken, die wir gemeinsam mit Horden von anderen Spielern auf der Suche nach Quests und Monstern durchstreifen, geht’s in Guild Wars von einer Instanz in die nächste. Diese Abenteuergebiete sind Kopien eines bestimmten Weltabschnitts, eine Parallelwelt, eigens für den jeweiligen Helden und seine Gruppe erstellt; andere Spieler haben für die Dauer der Mission keinen Zutritt.
Diese Art Spiele zu bauen hat den ungeheuren Vorteil, dass sich die Welt innerhalb dieser Instanzen tatsächlich verändern darf, dass Aufträge endgültig abgeschlossen werden können, ohne dass sich beispielsweise der soeben besiegte Boss den Staub von den Klamotten klopft und wieder in den Ring schlurft, weil da noch eine ganze Schlange von Abenteurern wartet, die die gleiche Quest auch erledigen müssen. So können Geschichten durch Skriptereignisse viel besser erzählt werden, als in einer komplett offenen Welt.
Mitspieler finden sich nur in den Siedlungen, nur dort können Sie bisher Partys formen, handeln, oder einfach nur rumhängen und quatschen. Wer will, kann allerdings auch völlig alleine losziehen, Guild Wars stellt KI-Gefolgsleute, die sich rudimentär befehligen ließen. Mit der dritten Episode Nightfall führte ArenaNet eine Erweiterung in Form der KI-Helden ein. Im Laufe der Story schließen sich dem Spieler wichtige NPC-Charaktere an. Diese Figuren können Sie in Sachen Ausrüstung und Fertigkeiten den eigenen Bedürfnissen anpassen.
Wer es geschickt anstellt, braucht höchstens noch in den wirklich harten Bosskämpfen Beistand von realen Spielern. Einerseits ein Segen, wissen doch die meisten von uns, wie schwierig es ist, eine gut funktionierende Gruppe in einem Online-Rollenspiel zusammenzustellen, andererseits auch ein Fluch für Guild Wars, liegt ein weiterer Schwerpunkt des Programms doch auf dem Spieler-gegen-Spieler-Kampf, auf den namensgebenden Gildenkriegen nämlich. Und in denen müssen Abenteurer zwangsläufig mit anderen Spielern zusammen arbeiten.
Im kommenden Jahr wird ArenaNet Guild Wars 2 veröffentlichen. Die Welt (Tyria) wird die gleiche wie in den drei ursprünglichen Titeln sein, aber spielerisch soll sich einiges grundlegend ändern. ArenaNet hat sich großes vorgenommen: Guild Wars soll komplett neu erfunden werden. Und das Genre wird gleich ebenfalls neu definiert, die Entwickler wollen beweisen, dass ein Online-Rollenspiel mehr sein kann, als die Tretmühle aus Questerfüllung, Belohnungen und Levelaufstiegen. Sollte das dem 150 Mann starken Team gelingen, wird Guild Wars 2 tatsächlich eine neue Ära für diese Spielegattung einläuten - Zeit wird’s.
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