Guild Wars 2 - Der Item-Shop unter der Lupe

Guild Wars 2 kostet zwar nur einmal den Kaufpreis und dann keine weiteren Gebühren wie viele andere Online-Rollenspiele dieses Kalibers, aber der Entwickler ArenaNet bietet uns trotzdem die Möglichkeit, weiteres Geld im Spiel zu lassen: via integriertem Item-Shop. Wir haben uns das Angebot in der vergangenen Beta einmal angeschaut.

ArenaNet legt zuweilen eine leicht unglückliche PR-Strategie bezüglich Guild Wars 2an den Tag. So durfte etwa die Presse bis zu einem bestimmten Punkt nicht über den im Spiel integrierten Item-Shop berichten. In dem kann man gegen Echtgeld Zusatzinhalte erstehen, indem man sich etwa per Kreditkarte Edelsteine kauft, um die dann im Spiel auszugeben.

Natürlich hielten sich einige Menschen nicht an das sogenannten NDA, an das Non Disclosure Agreement, also an die Verschwiegenheitsvereinbarung und zündete eine vermeintliche Enthüllungsbombe. Und prompt glaubte (fast) alle Welt an Verschwörung, Abzocke und das grundsätzliche Böse in ArenaNet.

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Dass es allerdings schon fürs erste Guild Warseinen Shop gibt, wurde dabei offenbar vergessen. Auch, weil ArenaNet so eine blöde Geheimhaltungsnummer aus der ganzen Angelegenheit gemacht hat, statt einfach von Beginn an zu kommunizieren, dass man für Guild Wars 2 auch wieder Kaufinhalte plane. Alle hätten es verstanden und niemand hätte rumgemeckert.

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Das Angebot

Das Spiel bietet wie etwa bei Free2play-MMOs üblich beispielsweise temporäre Erfahrungsboni an. Man kann sich etwa für eine Stunde Zusatzerfahrung leisten. Diesen Boost kennen die meisten der Betaspieler sicherlich bereits, denn den gibt’s auch ab und zu als Belohnung im Spiel.

Die anspruchsvollere Boost-Variante geht so: Pro getötetem Gegner verdienen wir 100 Prozent mehr Erfahrung, allerdings erst mal nur für 30 Sekunden. Mit jedem getöteten Feind wird der Zähler wieder auf null gesetzt. Die Herausforderung also: So viele Feinde wie möglich ohne Unterbrechung zu legen. So einen Boost schmeißt man idealerweise nicht im lieblichsten und friedlichsten Landstrich an, sondern dort, wo die Mobs pickepacke stehen.

Mini-Pets im Angebot Guild Wars 2 bietet auch Mini-Begleiter zum Kauf an. Die sind allerdings lediglich Zierde.

Erfahrungs- und andere Boosts Wer schneller leveln will, greift hier zu.

Schlüssel für mystische Truhen Die Schlüssel für die mystischen Truhen kann man sich kaufen. Muss man aber so gar nicht!

Doch Erfahrungsschub gibt’s nicht nur fürs Monsterkillen. Auch fürs Craften stellt ArenaNet schnelleres Leveln zum Kauf bereit. Wer kein Interesse am Craften hat, leistet sich vielleicht eher einen Karma-Bonus. Karma verdient man beispielsweise bei dynamischen Events und kann es später bei Händlern überall in der Welt gegen gute Ausrüstung eintauschen.

Doch damit nicht genug: Mehr Platz im Bank-Account? Einen direkten Zugriff auf den Spieler-Handelsposten, um sich eine Reise in die Hauptstädte oder nach Löwenstein zu ersparen? Mehr Platz für mehr Taschen im Charakter-Inventar? Auf-der-Stelle-Wiederbelebung? Wer will, greift zu.


Hin und wieder lassen Monster auch mystische Truhen fallen. Die lassen sich mit einem Kauf-Schlüssel öffnen, hin und wieder gibt’s einen solchen aber auch als Belohnung im Spiel. Zumindest in den bisherigen Betas. Allerdings steckt aktuell noch ziemlicher Krimskrams in den Kisten. Crafting-Material oder auch mal ein Zauber, der einen für eine Viertelstunde in ein Tier verwandelt. Kann man nach derzeitigem Stand also getrost vergessen. Selbst wenn man seinem Geld böse ist.

Komfort, Zeitersparnis, darum geht’s primär bei den Kauf-Items. Allerdings lässt sich auch eher Sinnbefreites wie Ausgehklamotten (neuer Hut gefällig?) wie schon fürs erste Guild Wars erstehen. Das dürfte jedoch nur was für absolute Hardcore-Fans sein, die auch Guild-Wars-2-Unterwäsche tragen würden – würde es die denn geben.

Die Preise

Wie viel Geld ArenaNet am Ende für die Edelsteine haben will, werden wir wohl erst zum Release erfahren. In den Betas mussten wir bisher logischerweise noch kein echtes Geld dafür ausgeben, sondern haben von ArenaNet 2.000 der Klunker einfach zugeteilt bekommen. Natürlich, um zu sehen, für was Spieler die meisten ausgeben, damit bis zum Release noch Anpassungen beim Angebot vorgenommen werden können.

Items und Komfortkram fürs erste Guild Wars zu gesalzenen Preisen. Items und Komfortkram fürs erste Guild Wars zu gesalzenen Preisen.

Deswegen können wir auch noch nicht sagen, welche Beträge man für die einzelnen Items beziehungsweise für Edelsteinpakete veranschlagen wird. Wenn man sich allerdings am ersten Guild Wars orientiert, dann aber hallo! Da kosten nämlich etwa 20 weitere Slots für die Truhe (Gegenstandslager) satte 8,99 Euro. Und ein neuer Ausgehfummel (Smoking) schlägt mit 5,99 Euro zu Buche.

Interessant an der ganzen Angelegenheit: Edelsteine können auch zwischen den Spielern gehandelt werden. Wer sich Edelsteine kauft, kann sie gegen Ingame-Währung wieder verticken, um sich vom verdienten virtuellen Gold etwa neues Crafting-Material zu leisten. Dabei soll die Nachfrage den Preis bestimmen.

Trotz der Aussicht auf möglicherweise gesalzene Preise erscheint uns das Item-Shopsystem von Guild Wars 2 fair, weil wir zumindest bis jetzt keinen Gegenstand ausmachen können, der dem Käufer einen spürbaren Vorteil gegenüber Nichtkäufern einräumt.

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