Hall of Fame: Battlefield 1942 - Technisch ergraut, spielerisch kindsjung

Mit einem ungewöhnlichen Mix aus Shooter und Simulation hat Battlefield 1942 nicht nur eine erfolgreiche Serie, sondern auch ein eigenes Genre begründet. Wir blicken zurück.

Battlefield 1942 - Hall of Fame zum ersten Teil Video starten PLUS-Archiv 6:56 Battlefield 1942 - Hall of Fame zum ersten Teil

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Alter Schwede, ob Joel Eriksson wohl wusste, was er da anrichtete, als er 2001 die Titelmusik für irgend so ein Spiel von irgend so einem Computerspiel-Studio komponierte? Das Studio hieß Digital Illusions CE (kurz: Dice), das bis dahin unbekannte Spiel Battlefield 1942, und Eriksson war zugegebenermaßen gar kein alter, sondern mit 24 Jahren ein eher junger Schwede. Und doch hat der Bursche damals mit seinem Battlefield-Thema einen der wohl größten Ohrwürmer der Spielegeschichte geschaffen - zumindest meiner Spielegeschichte.

Battlefield 1942 sorgt schon für Furore, da ist es noch gar nicht im Laden erhältlich. Electronic Arts veröffentlicht nämlich schon im Sommer 2002, also einige Wochen vor dem Verkaufsstart, eine Multiplayer-Demo zum Weltkriegs-Shooter, die einschlägt wie eine Bombe. 64 Spieler auf einer Karte? Das allein ist schon den 130 MByte schweren Download wert. Für ein 56k-Modem riesig!

Render-Intro zu Battlefield 1942 Video starten 2:23 Render-Intro zu Battlefield 1942

Und riesig ist auch das Schlachtfeld: die Karte Wake Island. Hier kämpfen die angreifenden Japaner gegen die verteidigenden Amerikaner. Während die GIs die ganze Insel besetzt halten, rückt die kaiserliche Marine mit zwei Schiffen an. Unterschiedliche Startbedingungen also, das ist auch neu! Denn bislang haben Multiplayer-Shooter meist auf größtmögliche Ausgeglichenheit gesetzt, die meisten Maps in Unreal Tournament etwa sind absolut symmetrisch.

Damals wie heute ganz groß

Der grundlegende Spielmodus von Battlefield 1942 bügelt die Schieflage wieder aus: Bei »Conquest«, also Eroberung, geht’s weniger um Abschüsse, sondern eher darum, die Flaggenpunkte des Gegners einzunehmen. Jede verlorene Flagge und jeder virtuelle Tod kostet Tickets, neudeutsch für »Leben«. Die Japaner halten zu Beginn jeder Runde keine Flaggen und verlieren deshalb stetig Tickets, bis sie auf der Insel Fuß gefasst haben, starten zum Ausgleich aber auch mit einem volleren Punktekonto. Mit diesem Modus packt mich Battlefield 1942 ab der ersten Sekunde.

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Aber Spielmodus, Kartengröße und so was ist natürlich alles nebensächlich im Vergleich zum eigentlichen Herausstellungsmerkmal von Battlefield 1942, das mich vor Begeisterung Regenbögen kotzen lässt: das Spiel kreuzt Multiplayer-Shooter und Action-Simulation! Sämtliche Panzer, Jeeps, Flugzeuge, Schiffe, ja sogar U-Boote sind nicht nur Staffage, ich kann einsteigen und damit Unfug treiben! Der Flugzeugträger auf den Pazifik-Maps dürfte bis heute das zweitgrößte Vehikel sein, das man jemals in einem Multiplayer-Shooter steuern durfte - auf Platz 1 liegen wohl die Titan-Raumschiffe aus Battlefield 2142.

Battlefield 1942 setzt dabei voll auf Teamspiel: Um etwa den B-17-Bomber sinnvoll nutzen zu können, braucht man schon drei Leute. Einer fliegt und bombt, einer besetzt die MG-Kanzel nach unten und beharkt Bodenziele, der andere Bordschütze hält Ausschau nach feindlichen Jägern. Die Schiffe tun sogar gut daran, im Verband herumzufahren: Schlachtschiffe sind wehrlos gegen Bomber, die nur mit Flaks bestückten Carrier sind ein gefundenes Fressen für U-Boote, die sich wiederum müssen vor den Schlachtschiffen in Acht nehmen müssen. Der Fahrzeug-Part von Battlefield 1942 ist also schon ein Spiel für sich - und obendrein ein besseres als so manche reinen Action-Simulationen wie das fünf Jahre später erscheinende Battlestations Midway.

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