Seite 3: Hardware-Rückblick 2012 - PC energieeffizienter, neue Konsolen im Anmarsch und Apple vor dem Absturz

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AMD wegen Bulldozer im Minus

Die Architektur von AMDs 2011 eingeführten Bulldozer-Prozessoren wurde an Spielen vorbei entwickelt. Speziell die ersten Modelle waren im Konkurrenzvergleich einfach zu teuer, was selbst eingeschworene AMD-Fans zum Kauf einer Intel-CPU veranlasste. Trotz starker Grafikkarten rutschte AMD deshalb in die roten Zahlen.

Entsprechend gab es 2011 eine große Entlassungswelle bei AMD; 1.400 Mitarbeiter mussten ihren Hut nehmen, was zwölf Prozent der Belegschaft entspricht. Bereits damals kündigte das Unternehmen weitere Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen an. Kurzfristig sorgten die zahlreichen Entlassungen aber für zusätzliche Kosten, die AMD mangels ausreichender Umsätze nicht auffangen konnte, sodass der Konzern im vierten Quartal 2011 weiter in die roten Zahlen rutschte.

Für Spiele zwar schnell genug, rechnen die Bulldozer-Prozessoren aber nur unwesentlich schneller als die Phenom-II-Vorgänger aus eigenem Haus. Für Spiele zwar schnell genug, rechnen die Bulldozer-Prozessoren aber nur unwesentlich schneller als die Phenom-II-Vorgänger aus eigenem Haus.

2012 entließ AMD dann mehrere seiner hochrangigen Manager und besetzte die entsprechenden Posten neu oder legte sie zusammen. Daraufhin musste der Konzern nach erneuten Verlusten, einem Umsatzrückgang von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und dem tiefsten Aktienstand seit über drei Jahren abermals Entlassungen ankündigten. Das konnten auch die verbesserten Bulldozer-Prozessoren mit Piledriver-Kern wie der AMD FX 8350und die gelungene CPU-GPU-Kombination »Trinity« nicht mehr verhindern.

Den aktuellen Tiefpunkt stellen die Verkaufsgerüchte des angeschlagenen Chipherstellers dar. Mitte November meldete die Nachrichtenagentur Reuters, dass AMD verschiedene Optionen prüfe und über den Verkauf eines Teils seiner Patente nachdenke. Doch gerade in Hinsicht auf die massiven Entlassungen auch im Entwicklungsbereich fragen wir uns, ob AMD hier zu kurzsichtig handelt. Ohne Mitarbeiter, die neue und innovative Produkte entwickeln, herstellen und verkaufen wird es schwer, sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten und Gewinne zu erwirtschaften. Dafür hat es AMD geschafft, sich langfristig im Konsolenmarkt zu etablieren. Nach den Grafikchips für die Xbox 360 und die Wii liefert AMD auch Grafikchips für alle drei Next-Generation-Konsolen, was stabile Einnahmen über längere Zeit garantiert und eine gute Basis für die nächsten Geschäftsjahre sein dürfte.

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Hardware der Next-Gen-Konsolen steht fest

Eines der größten Themen in der Gerüchteküche 2012 waren neben den unendlichen iPhone-Vermutungen die ersten verlässlicheren Informationen über die nächste Konsolen-Generation. Glaubhafte Meldungen über Hardware-Spezifikationen wurden vermischt mit den absurdesten Designentwürfen und abwegigen Vermutungen.

Bereits die Spiele der kommenden Generation würden zum Beispiel ausschließlich auf riesigen Server-Farmen berechnet und per Stream an die dann relativ schwachbrüstige Konsole vor dem heimischen Fernseher geschickt. Tatsache: Sony kaufte 2012 den Spielestreamingdienst Gaikai und auch Microsoft soll Gerüchten zufolge mit der Idee des Cloud-Gamings liebäugeln. Weil aber längst nicht überall hinreichend schnelle Internetverbindungen vorhanden sind, werden auch die neuen Konsolen noch Datenträger verwenden.

2012 veröffentlicht Nintendo seine Nintendo Wii Uals erste »Next-Gen«-Konsole. Die Neuerungen halten sich hier aber in Grenzen. Zwar ermöglicht der Tablet-Controller neue und interessante Konzepte, die verbaute Hardware ist allerdings bereits bei Erscheinen der Konsole hoffnungslos veraltet und lediglich auf dem technischen Niveau von Playstation 3 und Xbox 360.

Neben den Hardware-Spezifikationen gab es auch zum Design der neuen Konsolen die wildesten Spekulationen. Neben den Hardware-Spezifikationen gab es auch zum Design der neuen Konsolen die wildesten Spekulationen.

Die neue Xbox und die neue Playstation werden deutlich leistungsfähiger und in der Lage sein, Spiele intern mit der vollen Full-HD-Auflösung von 1920x1080 Pixeln zu berechnen, wenn wir den durchaus glaubwürdigen Informationen über die eingesetzte Hardware glauben schenken. Zudem dürften die neuen Konsolen dem PC viel stärker ähneln als noch Xbox 360und Playstation 3.

Die basieren zwar auf einem AMD- beziehungsweise Nvidia-Grafikchip, verwenden aber noch exotische PowerPC-Prozessoren. Zumindest die Playstation 4nutzt ganz normale AMD-Prozessoren mit x86-Architektur und DirectX-11-Grafikchips von AMD. Microsoft verwendet einen ähnlichen Grafikprozessor, aber noch ist nicht ganz klar, ob die Xbox 720zwecks Abwärtskompatibiliät wieder auf PowerPC-Chips basiert oder auch einen x86-Prozessoren bekommt. Sowohl PS4 als auch Xbox 720 dürften in jedem Fall noch stärker als zentrale Multimedia-Einheit ausgerichtet werden. Mit der Xbox 720 rechnen wir schon Ende 2013, die nächste Playstation könnte noch etwas länger auf sich warten lassen.

Feststeht, dass sich die neuen Konsolen auf PC-Spiele beziehungsweise deren technische Entwicklung positiv auswirken. Mittlerweile ist der PC den in die Jahre gekommenen Konsolen in allen Bereichen weit voraus: Heute lassen sich auch top-aktuelle Titel in hohen Einstellungen auf relativ günstigen Systemen flüssig spielen, selbst für den mobilen Spielspaß auf dem Laptop braucht es kein sündhaft teure Hardware mehr. Andererseits haben sich Spiele durch die wirtschaftlichere Multi-Plattform-Programmierung seit Jahren technisch kaum weiterentwickelt. Spätestens mit dem Erscheinen der neuen Konsolengeneration und der mit Ausnahme der Wii U weitgehend einheitlichen, grafischen Fähigkeiten auf Basis von DirectX 11 kommen auch PC-Spieler in den Genuss von neuen und technisch anspruchsvolleren Titeln, weil praktisch alle großen Entwickler neue Grafik-Engines programmieren dürften.

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