Hardware-Trends 2019 - AMD gegen Intel und Nvidia

Das Hardware-Jahr 2019 wird spannend: AMD will neue Ryzen-CPUs und Radeons veröffentlichen, Intel neue Core-i-Prozessoren und Nvidia weitere Turing-Grafikkarten. Zudem dürften SSDs noch günstiger und RAM endlich preiswerter werden.

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Neue Prozessoren und Grafikkarten, noch günstigere SSDs und ein Preisrutsch bei Arbeitsspeicher. All das steht uns voraussichtlich 2019 ins Haus. Neue Prozessoren und Grafikkarten, noch günstigere SSDs und ein Preisrutsch bei Arbeitsspeicher. All das steht uns voraussichtlich 2019 ins Haus.

Das Jahr 2018 ist vorbei hatte aus Hardware-Sicht einige spannende Produkte zu bieten. So verschärfte AMD auf dem Prozessormarkt mit dem Ryzen 7 2700X und weiteren Modellen der Ryzen 2000-Serie den Druck auf Intel. AMDs Hauptkonkurrent hat wiederum mit dem Coffee-Lake-Refresh und dem Core i9 9900K als ersten Achtkerner für das Mainstreamsegment gekontert, kämpft aber auch weiterhin mit Lieferschwierigkeiten bei der Produktion aktueller Prozessoren.

Auf dem Grafikkartenmarkt hat sich indes das Ungleichgewicht zwischen AMD und Nvidia weiter verschärft. Die neue Geforce RTX 2000-Serie mit Turing-Architektur bietet erstmals hardwarebeschleunigtes Raytracing und zieht sowohl in Sachen Leistung als auch beim Preis (Stichwort: Titan RTX) Kreise um die aktuellen Radeon-Grafikkarten. Bei AMD sind zwar die Preise für die Polaris- und Vega-Modelle gefallen und die Architekturen leisten Widerstand gegen Nvidia, die Leistungsaufnahme fällt aber weiterhin klar höher aus, woran auch die einzige im Jahr 2018 vorgestellte neue Grafikkarte Radeon RX 590 nichts ändern kann.

Indes ist der Markt für das Mining mit Grafikkarten deutlich kleiner geworden, was AMD und Nvidia einen deutlichen Rückgang bei den Absatzzahlen für Grafikkarten beschert: Im direkten Vergleich zum vorherigen Jahr sind die Absatzzahlen um 36,1 Prozent rückläufig.

Abseits von CPUs und GPUs sind auf dem SSD-Markt die Preise für herkömmliche SSDs im 2,5 Zoll Formfaktor und für M.2-SSDs mit NVMe-Interface kräftig gesunken, nie war Flash-Speicher günstiger zu haben und auch für 2019 soll der Trend weiter anhalten. Schneller DDR4-Arbeitsspeicher blieb 2018 dagegen weiterhin teuer, doch hier deutlich sich eine Trendwende für 2019 an.

Prozessoren: AMD erhöht mit Zen 2 den Druck

AMD will mit Zen 2 und den kommenden Ryzen 3000-CPUs höhere Taktraten und mehr Leistung pro Takt bieten. AMD will mit Zen 2 und den kommenden Ryzen 3000-CPUs höhere Taktraten und mehr Leistung pro Takt bieten.

Eigentlich könnte die Prozessorsparte von AMD einen Gang runterschalten und Intels nächste Schritte abwarten, denn die Core-i-Prozessoren sind derzeit vergleichsweise teuer und mit den aktuellen Ryzen-2000-Prozessoren (»Pinnacle Ridge«) liefert sich AMD ein Duell mit Intel auf Augenhöhe.

Sollten sich allerdings die jüngsten Gerüchte zu den erwarteten Ryzen 3000-Prozessoren (Codename »Matisse«) bewahrheiten, dürfte AMD den Druck auf Intel nochmal deutlich erhöhen. Bereits zur Consumer Electronics Show (CES) Anfang Januar soll AMD die neue Ryzen-Generation mit Zen 2-Architektur offiziell enthüllen.

Im Unterschied zu den kleineren Verbesserungen der Zen+-Architektur von Ryzen 1000 zu Ryzen 2000 in Form von höheren Taktraten und flotteren Latenzen, soll Zen 2 in nun feinerer Fertigung in 7 statt 12 Nanometer eine deutlich gesteigerte Leistung pro Takt (IPC, Instructions per Cycle) und nochmal höhere Taktraten bieten.

Laut jüngsten Gerüchten erhöht AMD zudem die Kernzahl bei allen Modellen. So sollen beispielsweise zukünftige Ryzen 3-CPUs sechs, Ryzen 5-CPUs acht und Ryzen 7-CPUs sogar 12 Kerne bieten. Außerdem soll AMD mit Ryzen 9 eine neue Kategorie einführen, die mit 16 Kernen und Boost-Taktraten von 5,1 GHz Intels Mainstream-Topmodell Core i9 9900K (mit nur acht Kernen) deklassieren soll.

CPU-Vergleich mit RTX 2080 Ti - Core i9 9900K vs. Core i7 8700K vs. Ryzen 7 2700X vs. i7 2600K

Für Spieler dürften somit vor allem die kommenden Ryzen 3- und Ryzen 5-CPUs interessant sein. Sollten sich die anvisierten Preise von 99 US-Dollar für den Ryzen 3 3300 beziehungsweise 178 US-Dollar für den Ryzen 5 3600 bewahrheiten, würden Prozessoren mit sechs und acht Kernen spürbar günstiger zu bekommen sein als bislang. Das dürfte wiederum Intel unter Zugzwang bringen, die als Antwort auf die Ryzen-Modelle bereits die maximale Kernzahl von vier (Core i 7000) auf sechs (Core i 8000) und schließlich acht (Core i 9000) erhöht haben.

Zu den neuen Ryzen 3000-Prozessoren erwarten wir wie zu den vorigen Ryzen-Releases neue Mainboards mit aktualisierten Chipsätzen samt dem Topmodell X570, die erstmals auch Unterstützung für PCI-Express 4.0 bieten sollen. Wie gehabt setzen auch zukünftige Ryzen-Prozessoren auf den Sockel AM4, so dürften bisherige Mainboards der 300er- und 400er-Serie erneut per Bios-Update Kompatibilität für die neue Generation erlangen.

Die besten AM4-Mainboards für Ryzen-CPUs

Neben neuen Ryzen-CPUs stehen für 2019 auch Aktualisierungen für weitere CPU-Produktreihen von AMD an. So werden die »Raven Ridge« genannten APUs (Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G mit Vega-Grafikeinheit) von »Picasso« abgelöst. Die neuen Ryzen-Vega-Chips sollen noch nicht auf die Zen 2-Architektur in 7 Nanometer setzen, aktuelle Gerüchte sehen Picasso mit Zen+-Kernen bestückt, eine feinere Fertigung von 12 statt 14 Nanometern und höhere Taktraten. Die Neuerungen fallen dementsprechend überschaubar aus, die neuen APUs bieten demnach nur die Vorteile von Ryzen 2000. Eine Veröffentlichung dürfte nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen.

Etwas länger müssen sich Enthusiasten hingegen auf die neue Threadripper 3000-Serie (Codename »Castle Peak«) gedulden, die nach der Veröffentlichung der Ryzen-CPUs und -APUs folgen dürfte. Analog zu den Neuerungen der Ryzen 3000-CPUs dürften auch die neuen Threadripper-Prozessoren auf Zen 2 in 7 nm setzen, höhere Taktraten und mehr Leistung pro Takt bieten.

Intel serviert weiterhin Kaffee

Intel will Anfang des Jahres weitere Modelle des Coffee-Lake-Refreshs veröffentlichen, darunter vermutlich auch der Core i5 9400. Intel will Anfang des Jahres weitere Modelle des Coffee-Lake-Refreshs veröffentlichen, darunter vermutlich auch der Core i5 9400.

Bei Intel dürften in den ersten Wochen und Monaten des neuen Jahres weitere Modelle auf Basis von »Coffee-Lake-Refresh« wie der Core i5 9400 in den Handel gelangen und das Angebot attraktiver und entsprechend günstiger zu gestalten. Ob es 2019 erste für Spieler in 10 Nanometer gefertigte Prozessoren von Intel geben wird, ist weiterhin unklar, denn »Ice Lake« könnte auch in das Jahr 2020 rutschen. Intel zeigt sich jedoch souverän und soll die Probleme inzwischen erkannt und gelöst haben. Größere Mengen an 10-Nanometer-CPUs soll es demnach bereits im Herbst 2019 geben.

Andere Gerüchte gehen wiederum davon aus, dass Intel mit »Comet Lake« eine weitere Prozessor-Generation in 14 Nanometer auf den Markt bringen und erstmals bis zu 10 Kerne für den Sockel 1151 v2 im Mainstreamsegment anbieten könnte, sollte es weiterhin Probleme mit der Fertigung in 10 Nanometer geben. Aus Spielersicht viel wichtiger wären eine deutlich bessere Verfügbarkeit an Prozessoren und dadurch auch niedrigere Preise, um nicht weitere Marktanteile an AMD zu verlieren.

Neben neuen Mainstream-Prozessoren hat Intel im November 2018 neue HEDT-CPUs (High-End-Desktop) in Form des Skylake-X-Refresh vorgestellt, die den Threadripper-Prozessoren von AMD Paroli bieten sollen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger bieten die Modelle aber primär höhere Taktraten. Der Nachfolger »Cascade Lake-X« wird für das dritte Quartal 2019 erwartet. Da sich die Kernzahl aber im Mainstream-Segment bereits spürbar erhöht hat, sind diese Modelle für Spieler vermutlich weniger interessant, auch aufgrund der hohen zu erwartenden Preise.

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