Seite 2: Harveys Neue Augen - Wenn Hello Kitty Amok läuft

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Die spinnen, die Spinner!

So kommen schon im Verlauf des ersten Kapitels von Harveys neue Augen einige »Unglücksfälle« zusammen. Sozusagen Kollateralschäden bei Lillis Bemühungen, es allen und jedem Recht zu machen. Sie muss eine ausgegrabene Fliegerbombe entsorgen? Ab damit in den feuerfesten Ofen und Tür zu. Auflösung folgt im Spiel …

Harveys neue Augen - Trailer Video starten 1:06 Harveys neue Augen - Trailer

Von solch geschmackvollen Geschmacklosigkeiten wimmelt es im Spiel und jede Figur hat gewaltig einen an der Waffel. Von Edna und Lilli wissen wir das schon, aber auch die Manga-besessenen Mitschülerinnen, die kinderhassende Oberin oder der alte Greis, der an einem Haken im Archiv baumelt, stehen dem chaotischen Duo in Nichts nach. Das Irrenhaus des ersten Teils vermisst man so zu keinem Zeitpunkt. Der Wahnsinnigste ist und bleibt aber der (aus Edna bricht aus bekannte) Dr. Marcel. Da geht es dann um den gefährlichsten Frottee-Hasen der Welt, und Hypnose, ein wahrhaft explosives Themengebräu!

Die acht Verbote

Du sollst kein Feuer machen. Du sollst keinen Alkohol trinken. Du sollst Erwachsenen nicht widersprechen. Diese und weitere fünf Verbote implementiert Dr. Marcel in Lillis kleinem Hirn.

Burn, Häschen burn: Lilli hat das Verbot, Feuer zu machen, erfolgreich überwunden. Burn, Häschen burn: Lilli hat das Verbot, Feuer zu machen, erfolgreich überwunden.

Will sie sich widersetzen, gibt es einen netten Stromschlag – der South Park-Film lässt grüßen. Blöd nur, dass sie sich im Laufe des Spiels wiederholt diesen Verboten widersetzen muss, um einige Rätsel zu knacken.

Was nun? Zum Glück lassen sich die Verbote durch eine Selbsthypnosetherapie bei Bedarf wieder revidieren. Dann unternimmt das Spiel eine Reise in Lillis verschrobene Gedankenwelt. Dort müssen wir ihm Rahmen einer kleinen Rätselkette dann den jeweiligen inneren Dämonen besiegen, um das Verbot außer Kraft zu setzen. So bringen wir einen Dämon dazu, alkoholhaltige Medizin zu trinken. Daraufhin sieht Lillis Gehirn ein, dass es in manchen Situationen notwendig sein kann, Alkohol zu konsumieren. Und sei es nur, um vorsätzlich in der Ausnüchterungszelle des Polizeireviers zu landen.

Hat hier denn niemand eine Nase?

Wie diese Aufgaben in Lillis Hirn sind auch die Rätsel und deren Lösungen, in der »realen« Welt, die wir bisher spielen durften, abgefahren und oft um mehrere Ecken gedacht. Trotzdem bleiben sie am Ende nachvollziehbar, auch wenn während des Spielens so manche grade noch mausbewehrte Hand auf vom Rätseln zerfurchte Denkerstirnen klatschen dürfte: »Ach, so!«, schallte es vielfach während unseres Ausflugs in Harveys neue Augen durch die Redaktion.

Einer der Internatsmitschüler glaubt Lillis eigentliches Wesen durchschaut zu haben, denn auch er leidet unter den Kollateralschäden, die Lillis Handlungen begleiten. Einer der Internatsmitschüler glaubt Lillis eigentliches Wesen durchschaut zu haben, denn auch er leidet unter den Kollateralschäden, die Lillis Handlungen begleiten.

Die Grafik bleibt dem schrägen Stil des Vorgängers treu und reduziert die handgezeichneten 2D-Figuren und -Schauplätze auf das allernötigste. Dadurch wirken die Kapitel vom künstlerischen Ausdruck her wie aus einem Guss und unverwechselbar. Das Fehlen von scheinbar unwichtigen Details wie Nasen in den Gesichtern der Figuren bemerken wir dann schon gar nicht mehr. Oder waren da unsere ureigenen Zensurgnome am Werk?

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