Highlights, Enttäuschungen, Wünsche - Mein Jahresrückblick 2012: Daniel Feith

Daniel mochte es 2012 eher kurz, ärgerte sich über einen schwachen Serienteil und hofft auf Zukunftsvisionen im kommenden Jahr.

Mein Highlight des Jahres: Abendfüllende Titel

Beim Sammeln der Vorschläge für die GameStars-Nominierten fiel mir auf, dass die einzigen Spiele, die mich 2012 wirklich begeistert haben, vergleichsweise günstige Produktionen mit eher kurzer Spielzeit sind: Slender, The Room (iPad), Journeyund natürlich die fantastisch erzählten Walking-Dead-Episoden. Während die AAA-Blockbuster sich immer ähnlicher werden, erforschen kleine Entwicklerteams in günstigen Download-Spielen konzentriertes Spiel- und mutiges Art Design.

Dabei macht der Fokus auf kürzere Spielzeiten die Erfahrung ungleich intensiver. Ich erlebe in kondensierten 15 Minuten Slender, zwei Stunden Journey oder einer Walking-Dead-Episode mehr, als in je 20 Stunden Assassin‘s Creed 3, Mass Effect 3 und Dishonored. Deswegen plädiere ich für mehr Mut zur Episodenstruktur auch und vor allem bei AAA-Produktionen.

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Meine Enttäuschung des Jahres: Assassin‘s Creed 3

Die Enttäuschung des Jahres war für mich Assassin‘s Creed 3. Nicht weil es ein schlechtes Spiel ist. Auch nicht, weil ich überzogene Erwartungen hatte. Sondern weil ich verblüfft war, dass Ubisoft nach dem soliden Assassin‘s Creed: Revelations etwas so Unausgegorenes abliefern kann wie Assassin‘s Creed 3. Vom unsympathischen, trotzigen Bengel Connor über hirnrissiges Missionsdesign bis zum völlig überflüssigen Wirtschaftssystem: Die Entwickler haben bei Assassin‘s Creed 3 an so vielen kleinen Stellen so viel falsch gemacht, dass es mir schwer fällt die Stärken des Titels wie das frische Szenario, die Story und die spaßigen Seeschlachten wertzuschätzen. Ich muss mich zwingen, Assassin‘s Creed 3 zu mögen. Deswegen ist es eine Enttäuschung.

Negativbeispiel für Missionsdesign: Eine »Massenschlacht« in Assassin‘s Creed 3. Negativbeispiel für Missionsdesign: Eine »Massenschlacht« in Assassin‘s Creed 3.

Mein Wunsch für 2013: Eine Vision der Spielezukunft

Spätestens zur E3 im Frühsommer 2013 präsentiert die Branche ihre Vision von Spielen der nächsten Generation. Ich hoffe, die Hardware- und Spielehersteller haben dabei mehr in Petto als den vielleicht etwas aufgehübschten Serienteil X oder die sinn- und spaßfreie Einbindung zusätzlicher Hardware Y. Ich wünsche mir einen Ausblick auf - dank besserer KI – glaubwürdigere Spielwelten.

Ich wünsche mir mehr fantasievolle kleine Spiele, die es dank hoffentlich niedrigerer Schranken seitens Microsoft und Sony in größerer Zahl auch auf die neue Xbox bzw. PlayStation schaffen. Ich wünsche mir mehr Blockbuster im Episodenformat (siehe oben) und dass Valve den Hardware-Platzhirschen mit der Steambox ordentlich Dampf macht. Ach ja und Half-Life 3.

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