Videospielverfilmungen sind so eine Sache. Selten taugen sie was, entsprechend niedrig fallen die Erwartungen bei neuen Werken aus. Wenn wie bei Hitman dazu noch ein Regisseur, der das erste Mal für Hollywood arbeitet, und eine Schauspieler-Riege aus der zweiten Garde kommen, stehen alle Vorzeichen auf Flop. Doch das Endergebnis kann einen gewissen Charme nicht verleugnen. Ab dem 2. Mai kommt der Film als DVD und Blu-ray in einer gegenüber der Kinofassung um ein paar Szenen erweiterten Fassung in den Handel.
Der geklonte Killer Agent 47 (Timothy Olyphant, Stirb langsam 4.0) wird auf den russischen Präsidenten Mikhail Belikoff (Ulrich Thomsen, Königreich der Himmel) angesetzt. Der Auftrag misslingt scheinbar. Obwohl der Hitman sich ganz sicher ist, dass er sein Ziel umgebracht hat, taucht der russische Präsident kurze Zeit wieder auf -- und zwar lebendig. Noch mysteriöser wird es, als ihn auf einmal der russische Geheimdienst und der eigene Auftraggeber, die Agentur, ermorden wollen. Als dritte Gruppe kommt noch Interpol in Form von Mike Whittier (Dougray Scott, Ripley's Game) ins Spiel, der seinen Chefs beweisen will, dass Agent 47 nicht nur ein Gespinst seiner Phantasie ist. Es beginnt eine Jagd durch Osteuropa, bei der eine Menge Blut fließt und viele Gebäude in Flammen aufgehen.
Ganz ohne Frauen geht es selbst bei Hitman nicht -- es ist ja nach wie vor ein Film: Während des wilden Treibens sammelt Agent 47 Belikoffs Sex-Sklavin Nika (Olga Kurylenko, Paris, je t'aime) auf. Die Liebesgeschichte bleibt aus, doch Nika umwirbt mit all ihren Reizen sowohl den Killer als auch den Zuschauer.
Was Drehbuchschreiber Skip Woods (Password Swordfish) als Drehbuch für den Film abgeliefert hat, strotzt nur so vor Handlungslöchern, fehlenden Anschlüssen und logischen Ungereimtheiten. Da entschließen sich mit Pistolen bewaffnete Killer unvermittelt, ihre Meinungsverschiedenheiten mit Schwertern auszutragen, oder ein Mann übersteht einen Hubschrauberangriff, bei dem ein ganzes Zimmer verwüstet wird, alleine dadurch unverletzt, dass er sich hinter einer kleinen Tischplatte versteckt. Doch Regisseur Xavier Gens macht aus der offensichtlichen Not eine Tugend und stellt die Handlung als Nebendarsteller in den Hintergrund. Mit knallharter Action, literweise künstlichem Blut, einer düsteren Atmosphäre, kleinen filmischen Überraschungen und guter Kameraarbeit haucht er Hitman dennoch Leben ein.
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