Seite 3: Hob im Test - Der Zelda-Ersatz auf dem PC?

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Putzig und fies

Für ein Spiel, das auf den ersten Blick so putzig ist, sind die Kämpfe in Hob ganz schön hart. Gerade die größeren Kreaturen haben die Fähigkeit, unseren kleinen bemantelten Helden mit nur einem einzigen Schlag zu töten - selbst auf den niedrigeren Schwierigkeitsstufen von insgesamt vier, die hauptsächlich anpassen, wie viel die Gegner aushalten.

Mit Riesenfaust und Schwert bewaffnet stellen wir uns Unholden, die mit explodierenden Käfern nach uns werfen, Wurfmesser schleudern oder uns einfach nur mit einer gigantischen Axt zu blutigem Brei matschen wollen - mit Gore-Effekten spart das "niedliche Hob" dabei nicht, wenn wir sie nicht ausstellen. Um die Kämpfe zu überleben, müssen wir viel ausweichen und blocken, um den richtigen Moment für eine Gegenattacke abzuwarten.

One-Hit-Kills sind in Hob keine Seltenheit. Zum Glück können wir Gegner aufeinander hetzen. One-Hit-Kills sind in Hob keine Seltenheit. Zum Glück können wir Gegner aufeinander hetzen.

Die Kämpfe in Hob sind nicht sonderlich anspruchsvoll, dank der One-Hit-Kill-Mechanik aber nicht immer leicht zu meistern. Gerade dann nicht, wenn mehrere Feinde auf uns einstürmen. Gehen wir clever vor, können wir diese Situationen aber für uns nutzen, sodass sich die Gegner gegenseitig ausschalten. Es ist sehr befriedigend dabei zuzusehen, wie ein langbeiniges, blaues Monster mit einem eigentlich für uns gedachten Schlag drei andere Kreaturen in kleine Stückchen zerteilt.

Frustrierend wird es erst, wenn uns dieselbe Kreatur zum wiederholten Mal ausschaltet und wir an einem der vielen, aber vom Todesort mitunter weit entfernten Speicherportale spawnen. Dann heißt es zurückhüpfen - nur um wieder mit einem einzigen Schlag erledigt zu werden. Wie sehr euch das stört hängt sehr davon ab, wie frustresistent ihr seid. Oder wie gut eure Reflexe sind.

Hob - 10 Minuten gamescom-Gameplay von den Torchlight-Machern Video starten 10:21 Hob - 10 Minuten gamescom-Gameplay von den Torchlight-Machern

Frustmomente vorprogrammiert

Allerdings können gute Reflexe nicht immer helfen, denn Hob leidet an einigen Krankheiten und Bugs, die den Spielspaß trüben. So kam es während unseres Tests nicht nur zu einigen Crashes und Glitches wie verschwindenden Kreaturen und Wänden, sondern auch zu Problemen beim Springen oder dem Auslösen bestimmter Mechaniken.

Stehen wir nicht an genau der richtigen Stelle vor einem Button, kann es vorkommen, dass wir eine Tür nicht öffnen können. Das wird uns aber erst viel später klar, nachdem wir die komplette Umgebung nach dem richtigen Weg abgesucht haben. Anstatt zu springen bleibt der kleine Held manchmal an Vorsprüngen hängen oder springt komplett am Ziel vorbei - hier sorgt die automatische Kamera zusätzlich für Ärger.

In Hob wissen wir selten, was von uns erwartet wird: Sollen wir damit interagieren? Ist es gefährlich? Machen wir etwas falsch oder fallen wir gerade einfach einem Bug zum Opfer? In Hob wissen wir selten, was von uns erwartet wird: Sollen wir damit interagieren? Ist es gefährlich? Machen wir etwas falsch oder fallen wir gerade einfach einem Bug zum Opfer?

Malerische Umgebung

Hob führt uns durch verträumte Wälder, trockengelegte Kanalisationen, elektrisierende Wüstengegenden, finstere Höhlen und überwucherte Wasseranlagen. Trotz der inhaltlichen Abwechslung zieht sich visuell ein klarer roter Faden durch Hob. Die mechanischen Gebilde und Gerätschaften, die die Welt zusammenhalten, zieren die gesamte Umgebung und sorgen dafür, dass sich unser kleines Figürlein durch ein gigantisches Umgebungsrätsel puzzelt, das erst nach und nach zum Leben erwacht.

Die Welt von Hob ist zwar durchzogen von Mechanik, wurde allerdings von der Natur (zurück)erobert. An manchen Stellen wirkt das farbenfrohe Spiel nahezu postapokalyptisch. Es ist ein Genuss, die von den Entwicklern in den Levels verstreuten Aussichtspunkte aufzusuchen und ähnlich wie in Abzu ein wenig an ihnen zu verweilen und die Welt zu beobachten.

Ähnlich wie in Abzu lässt uns Hob an bestimmten Punkten entspannen und die Welt beobachten. Ähnlich wie in Abzu lässt uns Hob an bestimmten Punkten entspannen und die Welt beobachten.

Der bunte Cel-Shading-Look geht Hand in Hand mit einer fantastischen Lichtstimmung, die Hob erst so richtig zum Leben erweckt. Auf dem PC stehen hier uns zudem noch einige Grafik-Einstellungen zur Verfügung, über die wir das Erlebnis noch optimieren können - allerdings nur vor Spielstart und nicht im Spiel selbst.

Atmosphärisch untermalt wird das Ganze von einem großartig minimalistischen Soundtrack, der sich mehr auf eine stimmige Geräuschkulisse als auf tatsächliche Musik konzentriert, um die Welt zum Leben zu erwecken.

Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass es sich schnell so anfühlt, als hätten wir alles gesehen. Visuelle Elemente wie die aufgebrochene Gitter, tief verwurzelte Bäume und verwinkelte Steinmauern sind so ein großer Bestandteil des optischen Konzepts von Hob, dass sie - zumindest nach längerer Spielzeit - dröge wirken.

Es hilft auch nicht, dass die Welt dank des rosa Glibbers nur spärlich bewohnt ist und wir erst nach und nach auf Tierchen treffen. Schade, denn das Kreaturendesign ist eine putzige Mischung aus No Man's Sky und Pikmin, von der wir gerne mehr gesehen hätten. Immerhin ist so jede Begegnung mit den kleinen Pflanzentierchen ein kleines Highlight. So wie Hob, das zumindest auf dem PC etwas Neues wagt und sich allein damit schon in unser Herz hoppst.

Skurril und wunderschön: Hob entfürnt uns in eine eigenartige, aber magische Alienwelt - wenn man sich auf sie einlassen kann. Skurril und wunderschön: Hob entfürnt uns in eine eigenartige, aber magische Alienwelt - wenn man sich auf sie einlassen kann.

3 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (54)

Kommentare(49)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.