Holy War - Browserspiel des Tages - RPG in der Zeit der Kreuzzüge

Jeden zweiten Wochentag um 17:00 Uhr stellen wir Ihnen Browserspiele vor, die sich auf dem deutschen Markt etabliert haben. Dieses Mal nehmen wir das Rollenspiel Holy War unter die Lupe.

Jeden zweiten Wochentag um 17:00 Uhr stellen wir Ihnen Browserspiele vor, die sich auf dem deutschen Markt etabliert haben. Dabei handelt es sich um bekannte und weniger bekannte, gute und weniger gute Browserspiele. Dieses Mal dreht sich alles um das Rollenspiel Holy War.

Holy War ist eines jener RPG-Browserspiele, wie sie in dieser Art hier schon vielfach besprochen wurden. Doch anscheinend hat sich die Community gerade auf dieses Spiel verschworen, denn es hat weltweit über eine Million Spieler, wenn man den Betreibern glauben schenken kann. Nun, gehen wir diesem Mysterium mal nach.

Heiliges Blechle

Sie sind in der Zeit der Kreuzzüge unterwegs. Sie entscheiden sich, ob Sie in die Fußstapfen eines christlichen Kreuzritters, muslimischem Sarazenen oder ungläubigen Heiden treten, was am Spielprinzip nichts Wesentliches ändert. Der Ur-Grund ist immer derselbe: Um Ihre Erfahrungspunkte und die Ihres klappernden Gaules so schnell wie möglich aufzuleveln und um sich mit Rüstung, Schild, Schwert und anderen Klopp-Utensilien auszurüsten, benötigen Sie Gold, und davon eine ganze Menge. An Gold gelangen in Sie in drei Spielvarianten: die einfachste ist, plündern zu gehen. Eine Plünderung dauert zehn Minuten, und die Ausbeute kann mit einigem Glück sogar sehr hoch ausfallen. Leider ist die Spielzeit bei Leuten ohne Premiumaccount auf eine Stunde Plünderung täglich reduziert. Dennoch reicht das, um sich anfangs das Nötigste leisten zu können. Weitere Möglichkeiten, um an Geld zu gelangen, sind die Optionen Arbeiten (bis zu acht Stunden) oder in der Arena kämpfen (ab Level 10).

Da rappelt’s im Gestüt

Grundsätzlich finden Sie eine Charakter- und Rüstungsübersicht unter dem Menü Status, in dem Sie Ihren Kämpfer auch trainieren können. Dazu gehören leider nur Standardwerte wie Stärke, Kondition, Erfahrung etc. Ihre Lebensenergie regeneriert sich 10 Punkte pro Stunde, kann aber durch Tränke und den Ausbau Ihres Versteckes weiter maximiert werden. Auch steigt beim Ausbau Ihres Wohnsitzes der Verteidigungswert.

Neben dem Plündern, das sich auf NPC’s wie Kaufmänner oder Burgen beschränkt, haben Sie die Gelegenheit auf den Überfall eines realen Mitspielers. Hier gilt bis Level 10 eine Art Noob-Schutz, d. h. der Levelunterschied darf den Faktor 4 nicht überschreiten; Sie können also maximal von einem Gegner angegriffen werden, der vier Level über Ihnen steht. Ab Level 11 darf Sie jeder attackieren, und das jede Stunde. Sie selbst hingegen können alle 15 Minuten einen Angriff starten – allerdings sind zwischendurch keine anderen Aktionen möglich, so wie bei den meisten Spielen.

Es gibt zwei Schlachten zu schlagen: die „normale“ Schlacht, in der Sie sich für eine Partei eintragen – sollten Sie Ihren Termin versäumt und das Heerlager nicht aufgesucht haben, werden Sie automatisch zu Schlachtbeginn eingezogen. Ab Level 11 steht es Ihnen frei, in die Heilige Schlacht ziehen, in der es doppelte Erfahrungspunkte gibt.

Die nicht ganz so Draufgängerischen verbringen den Tag in der Stadt beim Schmied, im Tränkeladen, im Pferdestall, auf dem Marktplatz, in der Spelunke beim Glücksspiel oder in der Arena (ab Level 10). Außerdem gibt es ab Level 15 noch die obligatorische Ordensgründung, nach der Sie anderen Orden den Krieg erklären können.

Fazit: Was unterscheidet Holy War also von genreüblichen Vertretern? Die Antwort ist: nichts. Hier werden alte Normen und Formen neu und lieblos gemischt und wiederbelebt, in der Hoffnung, dass sich der eine oder andere auf den Premium-Account verirrt, der nicht wirklich innovativ ist. Holy War ist alles andere als „holy“, auch wenn der geschichtliche Ansatz mal wieder vielversprechend war. Auch das Wegfallen von jeglicher Art von Quests reduziert das Spielevergnügen aufs Übelste. – En Garde!

Name:

Holy War

Website:

Sprache:

Deutsch

Genre:

Rollenspiel

Präsentation:

+++

Zugänglichkeit:

+++

Spielspaß:

+++

Downloadclient:

-

Premium:

ja

Zeitaufwand:

hoch

Lästerfaktor:

++++

Alle bisher getesteten Browserspiele finden Sie in der Übersicht.

Gerald Meyer, Jahrgang 1975, ist freiberuflicher Autor; zuletzt erschien von ihm Das Abandonware-Lexikon . Meyer war Gründer des "G. Meyer Taschenbuch Verlag", in dem insgesamt 52 Titel erschienen sind, u. a. Klassiker-Neubearbeitungen, vorwiegend jedoch Newcomer aus dem Underground. Er ist Mitglied im Komitee des Kurd-Laßwitz-Preises. Website: www.geraldmeyer.de

zu den Kommentaren (2)

Kommentare(2)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.