Update: HP hat inzwischen anscheinend den Image-Schaden durch die vielen Medienberichte bemerkt und nun angekündigt, innerhalb von zwei Wochen neue Updates für die betroffenen Drucker zu veröffentlichen. Die Updates werden die Fremdanbieter-Sperre, die HP in seiner Mitteilung »dynamisches Sicherheitsfeature« nennt, wieder entfernen.
Laut Chief Operating Officer Jon Flaxman sei schon ein Kunde mit einer schlechten Erfahrung einer zu viel. Trotzdem erklärt Flaxman, dass HP auch künftig Methoden in seine Drucker einbauen wird, durch die »manches Drittanbieter-Verbrauchsmaterial« nicht funktionieren wird. Allerdings will man die Kunden darüber besser informieren und möchte sich bei den jetzt betroffenen Kunden entschuldigen.
Quelle: HP
Update: Die Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation haben einen offenen Brief an den CEO von HP, Dion Weisler, veröffentlicht, in dem sie die Firmware-Sperre von Fremdpatronen harsch kritisieren. HP habe seinen Kunden ein nützliches und berechtigtes Feature verwehrt und eine Sicherheitsfunktion zur Täuschung seiner Kunden missbraucht.
Durch die einprogrammierte Zeitverzögerung der Firmware-Sperre habe HP mindestens sechs Monate lang gewusst, dass sich Kunden Patronen von Drittherstellern kaufen werden, die bald unbrauchbar sein würden. Außerdem verbiete HP Sicherheitsexperten mit einer laut EFF missbräuchlichen Berufung auf den Digital Millennium Copyright Act, die Maßnahmen zu umgehen.
Die EFF fordert von HP eine Entschuldigung gegenüber den Kunden, eine umgehende Änderung der originalen Funktionen der Drucker, ein öffentliches Versprechen, keine solchen Schritte mehr zu unternehmen und alle Funktionen künftiger Updates komplett darzulegen. Sollten Pläne für ähnliche Schritte bei anderen Produkten geplant sein, so müsse HP dies vorab bekanntgeben, damit den Kunden klar sei, was sie kaufen. Sicherheitsforscher und Konkurrenten müssten außerdem das Recht haben, HP-Produkte zu analysieren.
Quelle: EFF
Originalmeldung: Viele Webseiten haben darüber berichtet, dass HP heimlich ein Datum in die Firmware mancher Drucker programmiert hat, ab dem Patronen von Fremdherstellern nicht mehr funktionieren, obwohl es dafür keinen technischen Grund gibt. Schon gekaufte Patronen werden damit wertlos. Heise hatte in einem Kommentar sogar von möglicherweise krimineller Selbstjustiz durch HP gesprochen und nun eine Reaktion eines HP-Pressesprechers darauf erhalten.
"HP verstößt zu keinem Zeitpunkt gegen geltendes Recht in den Ländern, in denen wir als Unternehmen aktiv sind. Mit dem aktuellen Firmware-Update schützen wir die Innovationen von HP und unser geistiges Eigentum. Alle Kunden, die dieses Firmware Update erhalten haben, haben entweder zum Zeitpunkt der Installation des Gerätes oder zu einem späteren Zeitpunkt der Installation von Firmware-Updates zugestimmt. "
Laut Heise ist nicht klar, welchen Formulierungen die Kunden bei einer Treiberinstallation zugestimmt haben sollen, mit denen auch die genannten Veränderungen der Firmware abgedeckt wären. HP habe solche Fragen bislang nicht beantwortet.
Quelle: Heise
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