Die Technik macht’s
Die Animatoren der Blue Sky Studios, die den Film in Szene gesetzt haben, übertreffen sich bei der Technik selbst. Trotz des Kontrastes der beiden Welten wirkt alles aus einem Guß. Keine Figur ist ein Fremdkörper. Wer das Glück hat, in der Nähe eines 3D-Kinos zu wohnen, sollte sich Ice Age 3 dort ansehen. Grundsätzlich geht zwar mit flacher Darstellung nichts verloren. Doch Actionszenen wie eine aufwändige Flugsequenz und Sids Versuch an einem Abhang Dinoeier zu fangen, leben sehr vom dreidimensionalen Achterbahneffekt.
Humor heißt in Ice Age natürlich vor allem Slapstick. Der schusselige Sid läuft dauernd von einer Katastrophe in die nächste. Genüsslich und schadenfroh verfolgt der Zuschauer, was alles auf einem Abenteuer schief gehen kann. Auch die Gagdichte hat seit den letzten beiden Ice-Age-Folgen nicht gelitten. Pointen gibt’s laufend. Allerdings treffen die nicht immer ins Schwarze. Zoten wie »Hörst du, der Wind will uns etwas sagen? – Ja, kannst du es denn verstehen? – Nein, ich spreche kein windisch.« hätte man auch locker weglassen können, ohne dass dem Film etwas gefehlt hätte. Erwachsene Kinogänger freuen sich über viele Anspielungen auf bekannte Kinofilme und lustige Einlagen. So entdeckt man unter anderem kleine Reminiszenzen an Apocalypse Now und Terminator. Auch ein kleines Tangozwischenspiel mit dem Song »You’ll never find another Love like mine« von Lou Rawl tanzt im wahrsten Sinne des Wortes aus der Reihe. Der Spannungsbogen stimmt stehts. Ohne größere Hänger steuert der Film auf sein Finale zu, in dem sämtliche Handlungsstränge aufgelöst werden. Das Tempo wird auch nie übertrieben: Es gibt immer wieder kurze Momente, in denen die Filmemacher knuddelige Kleintiere und ruhigere Gespräche einstreuen.
Unverwechselbar für Ice Age 3 ist im deutschsprachigen Raum die Stimme von Otto Waalkes als Sid. Im dritten Teil der Serie hat Sid einen größeren Raum im Drehbuch bekommen, was Otto dazu nutzt, dem Film seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Laufend sagt er Dinge, die so sicherlich nicht im Originaldrehbuch standen. Dafür schwächelt der Film bei der neuen Figur Buck, die in der deutschen Fassung stimmlich ziemlich seelenlos daherkommt, während im US-Original Simon Pegg (Shaun of the Dead, Hot Fuzz, Star Trek) dem Wieselabenteurer einen kernigen Cockney-Akzent leiht.
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