M.U.D.S.
Entwickler: Rainbow Arts
Erscheinungsjahr: 1990
M.U.D.S. ist das Kürzel für Mean Ugly Dirty Sports. Der Name beschreibt das deutsche Spiel bereits perfekt: Auf einem matschigen (engl. »mud«) Spielfeld kämpfen zwei Teams hässlicher (»ugly«) Fantasy-Wesen mit fiesen (»mean«) und schmutzigen (»dirty«) Methoden um einen Ball (»Sport«). Wer den Ball häufiger im gegnerischen Korb hinter einem hai- oder krakenverseuchten Wassergraben versenkt, gewinnt. Die Gesundheit oder gar das Leben der Spieler sind dagegen zweitrangig.
Darum war es besonders:
Anderen Brachial-Sportspielen jener Zeit wie zum Beispiel Speedball hatte M.U.D.S. einen umfangreichen Management-Teil voraus - ein Element, ohne das moderne Sportsimulationen kaum noch auskommen. So ziehen wir mit unserem neu gegründeten Team »GS Titans« von Stadt zu Stadt, um Liga-Spiele auszutragen. Dort kümmern wir uns um eine angemessene Unterkunft (teures Hotel für das Team oder billige Absteige für den Profit?), zetteln Kneipenschlägereien für die Stimmung an (geht auf die Gesundheit), verarzten unsere Spieler im Krankenhaus (kostet Geld, daher dürfen vorerst nur die Starspieler zum Doktor) oder erstehen auf dem Sklavenmarkt einen neuen Top-Spieler, der diesmal nicht wie ein Krokodil, sondern eher wie ein Skorpion aussieht. Vor dem Spieltag tragen wir unser restliches Geld noch ins Wettbüro, was Fußballer ja heute wohl ähnlich handhaben. Auf dem Spielfeld überzeugt unsere durchschlagende Taktik: Unsere dicken, aber trägen Abwehrspieler prügeln den Gegner Ball und Gedärme aus dem Leib, während unsere wieselflinken Stürmer der gegnerischen Brutalo-Abwehr geschickt ausweichen.
Darum kennt es heute keiner mehr:
Sportspiele sind eine Fußball- und Rennsport-Domäne sowie eine Frage der Lizenz (F1, NBA, FIFA, etc.). Das war damals schon ähnlich, heute gilt es absolut. Während populäre Klassiker wie Sensible Soccer oder der Bundesliga Manager von den heutigen Lizenzserien ersetzt wurden, spielten Fantasie-Sportarten wie M.U.D.S. fortan keine Rolle mehr, wie seltene und erfolgsarme Nischentitel wie Blood Bowl oder das missglückte Speedball-Remake beweisen.
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