In Zukunft ohne Fernbedienungen - Logitech strukturiert sich neu

Nach einem der schlechtesten Quartale der jüngeren Firmengeschichte kündigen sich bei Logitech Umstrukturierungen an. Als erstes soll die wenig erfolgreiche Fernbedienung Harmony aus dem Sortiment genommen, die dazugehörige Entwicklungsabteilung verkauft werden.

Das vergangene Quartal war für Logitech alles andere als erfolgreich: Zwischen Oktober und Dezember 2012 erwirtschaftete das Unternehmen einen operativen Verlust von rund 180 Millionen US-Dollar. Logitech macht dafür zwar hauptsächlich das schwächelnde PC-Geschäft verantwortlich, zieht aber vor allem in anderen Bereichen rasch Konsequenzen. Die vor allem im Heimkinobereich genutzten Fernbedienungen der Harmony-Reihe werden aus dem Sortiment genommen und ein Käufer für die Harmony-Sparte gesucht.

So verkauften sich im Weihnachtsgeschäft 2012 ganze 55 Prozent weniger Harmonys als im Vorjahresquartal. Dabei dürfte Logitech im Bereich der Mittelklasse-Fernbedienungen nach dem ersten Erfolg der Harmony-Remotes inzwischen einige Konkurrenz durch andere Unternehmen bekommen haben, während die Luxusmodelle sich generell eher schlecht vermarkten ließen. So erwies sich die im Oktober 2012 erschienene Harmony Touch als Misserfolg - ihr Preis fiel in kürzester Zeit von 180 Euro auf unter 150 Euro.

Logitechs Harmony-Fernbedienungen sind als recht frei programmierbare Fernbedienungen mit einem großen Funktionsumfang theoretisch sehr praktische Hilfsmittel für die umfangreiche Heimkino-Elektroniksammlung. Immer wieder wird allerdings die schlechte Bedienung der dazugehörigen Software kritisiert, bei der Harmony Touch fanden sich zudem auch Bugs in den ersten ausgelieferten Versionen. Der Support für die Harmony-Fernbedienungen läuft allerdings trotz der aktuellen Entscheidungen gegen die Harmony-Sparte weiter. Dieser Fakt ist für den Nutzer einer Harmony nicht unwichtig, lassen sich die Geräte doch nur mittels einer Client-Server-Anwendung programmieren.

Ebenfalls eingstellt wird laut Logitech bis Ende 2013 die Produktion von Konsolenzubehör sowie die Dockingstations für iPods und iPhones. im Gegenzug soll das Sortiment im Bereich Tablet-Zubehör star ausgebaut werden.

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