Dass im April 2017 Call of Duty: Black Ops 2 in den US-Verkaufscharts höher rangierte als Call of Duty: Infinite Warfare, ist schon ein kleiner ironischer Seitenhieb auf den aktuellen Zustand der Marke. Klar, das lag daran, dass das Spiel im Rahmen der Xbox One Abwärtskompatibilität auf modernen Plattformen verfügbar wurde, aber trotzdem: Infinite Warfare entpuppte sich (trotz guter Verkaufszahlen) nicht unbedingt als Publikumsliebling. Eine Bestätigung dafür findet man beispielsweise auf der Steam-Produktplattform. Und da gab's ja noch diesen kleinen Fauxpas mit dem YouTube-Trailer.
Auf der anderen Seite bleiben ältere Serienteile Dauerbrenner in der Community. Der Multiplayer von Black Ops 3 hält sich wacker, Black Ops 2 erfreute sich kurzzeitig neuer Beliebtheit. Und Modern Warfare Remastered wurde von den Fans (lässt man die Release-Umstände und den Ingame-Shop mal beiseite) ebenfalls freudig empfangen. Und auch CoD: WW2 wird von vielen Shooter-Fans euphorisch erwartet. Activisions CEO Eric Hirshberg zieht aus all diesen Okkurenzen in offizieller Funktion eine simple Bilanz: Das passt schon so.
"Call of Duty ist ein Sonderfall - nicht nur im Gaming-Bereich, sondern auch im kulturellen Kontext -, weil es jährlich wiederkehrend die Charts stürmt. In der Folge dieser Entwicklung entstehen für uns einzigartige Vorteile, aber auch Herausforderungen. Eine davon: Wir haben jetzt mehrere Spieluniversen, die nebeneinander gleichzeitig aktuell sind. Dementsprechend richtet sich unsere Firmenphilosophie aus: Solange die Leute irgendein Call of Duty spielen, sind wir glücklich. Wenn Spieler den neuen Teil kaufen, aber dann doch lieber zum alten zurückkehren - also wenn das im großen Maßstab passiert, dann versorgen wir sie eben in der älteren Instanz mit neuem Content. Wir haben gerade erst Zombie-Inhalte für Call of Duty: Black Ops 3 veröffentlicht, 18 Monate nach dem ursprünglichen Release. Und die kommen hervorragend an."
Diese Äußerung tätigt Hirshberg gegenüber dem Branchenportal Gamesindustry.biz und reagiert damit auf das Spannungsfeld, in dem sich Call of Duty derzeit befindet. Natürlich darf man derlei öffentliche Äußerungen nicht eins zu eins für bare Münze als nehmen, weil Activision natürlich nicht alle Überlegungen zu dem Thema transparent nach außen kommuniziert. Allerdings fußt Hirshbergs gelassene Haltung durchaus auf sicherem Fundament: Trotz der weit verbreiteten Kritik an Infinite Warfare dürfte die CoD-Marke noch weit davon entfernt sein, vor echten, großen Probleme zu stehen. Zumindest in den USA.
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