Insidious Chapter 2 - Kill, Daddy, Kill!

Horrormeister James Wan versucht sich mit Insidious Chapter 2 erneut an klassischem Gruselkino. Dabei erschrecken die Hauptdarsteller Rose Byrne und Patrick Wilson allerdings eher sich selbst als den Zuschauer.

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Nachdem der Oktober in den deutschen Kinos mit mehreren hochkarätigen Oscaranwärtern wie Gravity, Rush und Prisoners begann, kehrt diese Woche beim Thema Blockbuster ein wenig Flaute ein. Stattdessen gibt es Genrekino: Für die Romantiker kommt die durchaus nette Zeitreise-Komödie Alles eine Frage der Zeit mit Rachel McAdams in Frage und wer auf harten, britischen Humor steht, ist mit James McAvoy in Drecksau gut bedient.

Währenddessen dürfen die Horrorfans unter uns ihr Augenmerk auf James Wans Insidious Chapter 2 setzen. Schließlich hat Wan sich in den letzten Jahren den Ruf eines wahren Horrorspezialisten erarbeitet. Angefangen mit der obszön-provokanten Saw-Reihe, die er ins Leben rief, bis hin zu dem gänzlich anderen Spukfilm The Conjuring. Dieser klassische Gruselstreifen, der hier erst vor wenigen Monaten startete, gilt jetzt schon als DER Gänsehautfilm des Jahres. Also legt Wan direkt noch einmal nach und schiebt mit seiner Insidious Fortsetzung einen atmosphärisch ähnlichen Film hinterher. Trotzdem bleibt Insidious Chapter 2 weit hinter The Conjuring zurück und kann nur mäßig unterhalten.

Die Story

Familie Lambert hat es gerade geschafft, ihren Sohn Dalton (Ty Simpkins) aus dem Koma-artigen Zustand zu befreien, in den er von Dämonen versetzt wurde. Fluchtartig verlassen sie ihr Haus. Doch schnell müssen sie feststellen, dass sie auch bei Großmutter Lorraine (Barbara Hershey) nicht sicher sind. Denn die bösen Geister sind nicht ortsgebunden, sondern haben es auf die Familie selber abgesehen.

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Diesmal ergreifen sie jedoch nicht Besitz vom kleinen Dalton, sondern erlangen zusehends Kontrolle über Vater Josh (Patrick Wilson). Der liebende Familienvater wird so schnell zur Gefahr für Ehefrau Renai (Rose Byrne) und die gemeinsamen Kinder. Schon bald stellen die Lamberts fest, dass ihre Verbindung zu der Welt der Geister viel tiefer geht, als sie zunächst annahmen und ein Rennen gegen die Zeit beginnt...

Hier kopiert und dort probiert...

Schon die Promotion-Bilder zum Film zeigen deutliche Anleihen bei Klassikern wie Poltergeist. Schon die Promotion-Bilder zum Film zeigen deutliche Anleihen bei Klassikern wie Poltergeist.

Insidious 2 setzt also genau dort an, wo Teil 1 aufhörte. Nachdem die Grundlage etabliert ist, sodass auch die Zuschauer, die den ersten Teil nicht gesehen haben, den Geschehnissen folgen können, beginnt eine Reise durch Klischees, Kopien und Experimente des Horrorgenres.

Dabei borgt sich Wan immer wieder Elemente klassischer Horrorfilme. Seine »Geisterjäger« erinnern an Poltergeist und Joshs wachsende Blutlust und der fortschreitende Wahnsinn, der ihn ergreift, spiegeln Szenen aus Kubricks The Shining wider. Gänzlich ohne Kultpotenzial, versteht sich. Insidious ging noch als recht originell durch und bot einige wirklich böse Schreckmomente für das Publikum.

Der zweite Teil wirkt hingegen auffällig angestrengt und sehr darauf konzipiert, den Vorgänger nachzuäffen. Dadurch mangelt es nicht nur an Originalität, sondern über weite Teile hinweg auch an Gänsehautfeeling. Die Story bleibt vorhersehbar. Und das, obwohl Wan sehr bemüht ist, noch einen netten Twist und eine »ungeahnte« Background-Story mit einzuarbeiten. Das hätte schlechter vonstattengehen können, allerdings auch weitaus besser.

Als Gesamtbild wirkt Insidous Chapter 2 im Vergleich zum ersten Teil und zu Wans kleinem Geniestreich The Conjuring halbherzig und uninspiriert. Wo The Conjuring dramaturgisch ausgefeilt und atmosphärisch ziemlich fehlerfrei daher kam, bleibt Insidious 2 beliebig. Die klassischen Horrorelemente und kleinen, fiesen Schocker, die in The Conjuring einen angenehm altmodischen Gruselstreifen ergaben, zünden in Insidious 2 einfach nicht.

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