Wie wir testen
Um zu überprüfen, ob sich eine Ivy-Bridge-CPU auch für Sandy-Bridge-Besitzer lohnt und wie sich die Neulinge gegenüber AMDs FX-Serie sowie den immer noch erhältlichen Phenom-II-Vertretern schlagen, scheuchen wir alle Kandidaten durch unseren neuen Test-Parcours aus fünf relevanten Spielen unterschiedlicher Genres (siehe Benchmarks). Dazu haben wir die Prozessoren jeweils mit einer Nvidia Geforce GTX 680ausgestattet, um den Einfluss der Grafikkarte auf die Benchmark-Ergebnisse möglichst gering zu halten. Aus dem gleichen Grund verzichten wir auch auf Bildverbesserungen wie Kantenglättung oder anisotrope Texturfilterung.
Allerdings testen wir die CPU-Leistung stets in hohen Grafikdetails und in den gängigen Auflösungen 1680x1050 und 1920x1080. Mit minimalen Details und niedrigen Auflösungen würden zwar die Unterschiede zwischen den einzelnen Prozessoren stärker hervortreten, die Ergebnisse ließen aber nur wenig Rückschlüsse auf die Alltags-Performance der jeweiligen CPU im Spielerechner zu.
Spiele-Benchmarks
Anno 2070
hohe Details, DX11
- 1680x1050
- 1920x1080
- 0
- 24
- 48
- 72
- 96
- 120
Was sich mit den annähernd identischen technischen Spezifikationen bereits angedeutet hat, wird durch die Spiele-Benchmarks bestätigt: Der Core i7 3770K ist kaum schneller als der direkte Sandy-Bridge-Vorgänger Core i7 2700K. Kein Wunder, setzen beide doch auf dieselbe Architektur sowie identische Taktraten und Speichergrößen. Einen kleinen Vorsprung kann sich der Ivy-Bridge-Neuling aber doch herausarbeiten. Im besonders CPU-lastigen Anno 2070setzt sich der Core i7 3770K mit 103,0 fps gegenüber dem i7 2700K mit 96 fps in 1920x1080 um fast zehn Prozent ab, in Batman: Arkham Cityist der Vorsprung mit 131,0 zu 129,0 aber schon bedeutend geringer. Auch wenn wir die PhysX-Effekte auf dem Prozessor berechnen lassen, schafft der Ivy-Bridge-Neuling nur ein mageres Frame pro Sekunde mehr als der Sandy-Bridge-Vorgänger. Ebenso knapp ist der Vorteil des i7 3770K in H.A.W.X. 2mit 213,0 zu 208,0 fps (1920x1080).
Dass es auch anders geht, zeigt Skyrim, wo der i7 3770K in 1920x1080 mit 69,9 zu 71,5 fps dem i7 2700K sogar knapp unterliegt. Einen gröberen und unverständlichen Ausreißer leistet sich der i7 3770K in F1 2011. Hier muss er sich dem Vorgänger trotz mehrmaliger Wiederholung des Benchmarks mit 86,0 zu 94,0 fps deutlich geschlagen geben. Unterm Strich rechnet das Topmodell der Ivy-Bridge-Serie mit 125,7 zu 123,6 fps in 1680x1050 sowie 103,8 zu 103,0 fps in 1920x1080 zwar minimal schneller als der eigene Vorgänger Core i7 2700K – der Vorsprung ist aber so winzig, dass er beim Spielen absolut irrelevant ist.
Performance Rating
alle Spiele
- 1680x1050
- 1980x1080
- 0,0
- 26,0
- 52,0
- 78,0
- 104,0
- 130,0
Im Vergleich zu AMDs aktuellen FX-Prozessoren mit Bulldozer-Architektur sowie deren immer noch erhältlichen Phenom-II-Vorgängern ist der Core i7 3770K dagegen haushoch überlegen. Selbst der FX 8150als aktuelles AMD-Topmodell mit acht Kernen und 3,6 GHz muss sich in jedem Benchmark deutlich geschlagen geben. Im günstigsten Fall wie etwa in Anno 2070 und 1920x1080 rechnet der Core i7 3770K mit 103,0 gegenüber 75,0 fps nur etwa 30 Prozent schneller als der FX 8150. In Batman: Arkham City sind es mit 131,0 zu 91,0 fps (1920x1080, PhysX aus) dagegen schon fast 50 Prozent Mehrleistung gegenüber dem FX 8150. Im Schnitt über alle Spiele-Benchmarks arbeitet sich der Core i7 3770K einen Vorsprung von mehr als 40 Prozent gegenüber AMDs aktuellem FX-Flaggschiff heraus.
Die Phenom-II-CPUs schlagen sich in Spielen fast genauso gut wie die neueren FX-Prozessoren mit der eigenwilligen und eher für Server-Aufgaben geeigneten Bulldozer-Architektur. Zwar erreichen Phenom II X4 980 BE(vier Kerne, 3,7 GHz) sowie Phenom II X6 1100T(sechs Kerne, 3,3 GHz) nicht ganz die Leistung des FX 8150, sind aber etwas schneller (siehe Performance Rating) als die kleineren Bulldozer-Modelle wie der FX 6100 (sechs Kerne, 3,3 GHz) und der FX 4170 (vier Kerne, 4,2 GHz). Zwar reicht die Leistung von AMDs Prozessoren damit zum flüssigen Spielen in maximalen Details locker aus, besonders die teureren CPUs wie der FX 8150 (etwa 220 Euro) bieten mit durchschnittlich 73,0 fps in 1920x1080 aber ein erheblich schlechteres Preis-Leistungs-Verhältnis als die sogar etwas günstigere Intel-Konkurrenz in Form des Core i5 2500K (etwa 200 Euro) mit 98,9 fps.
Da die Ivy-Bridge-Nachfolger in etwa genauso schnell rechnen wie die Sandy-Bridge-Generation und zu annähernd gleichen Preisen in den Handel kommen, ändert sich an Intels Überlegenheit sobald wohl nichts. Nur im Preissegment bis 150 Euro kann AMD mit Quad-Core-Prozessoren wie dem 130 Euro teuren FX 4170 mit satten 4,2 GHz Takt noch überzeugen, da von Intel zum gleichen Preis nur Dual-Core-CPUs zu bekommen sind.
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