Intel droht AMD mit Lizenzentzug - Innerhalb von 60 Tagen

AMD teilt der US-Börsenaufsicht mit, dass Intel mit Lizenzentzug droht.

AMD hat der Securities and Exchange Commission (US-Börsenaufsicht) mitgeteilt (PDF, englisch), dass man ein eine Nachricht von Intel mit der Drohung erhalten habe, das aktuelle, bis Ende 2010 gültige Lizenz-Abkommen mit AMD innerhalb von 60 Tagen zu kündigen. Intel behaupte in dem Schreiben, dass die Gründung von GLOBALFOUNDRIES und die Auslagerung der Produktion zu diesem Auftragshersteller einen Bruch des Abkommens darstellt. Sollte dies nicht korrigiert werden, will Intel das Abkommen beenden. AMD stellt in seinem Schreiben an die SEC seinen Standpunkt dar, nach dem das Lizenz-Abkommen nicht verletzt sei und Intel ohnehin kein Recht auf eine einseitige Kündigung hätte. Das Abkommen sehe Vorgehensweisen bei Streitigkeiten vor, an die sich AMD gehalten habe, Intel mit seiner Drohung jedoch nicht. Letzteres sei selbst ein Verstoß gegen das Abkommen und gebe AMD seinerseits das Recht, Intel alle Rechte aus der Vereinbarung zu entziehen und selbst alle Rechte zu behalten. Darüber habe man Intel auch informiert.

Die genauen Inhalte des Abkommens werden von beiden Seiten geheim gehalten, sicher ist jedoch, dass AMD die x86-Patente von Intel nutzt, während Intel beispielsweise die x86-64-Rechte von AMD erhalten hat. Sollte Intel AMD die Lizenz entziehen und umgekehrt, und dies rechtswirksam werden, dürfte nicht nur AMD dadurch in Schwierigkeiten geraten, sondern auch Intel selbst. Neben den fehlenden Rechten an den aktuellen 64-Bit-Befehlen für x86-Prozessoren, die in fast allen aktuellen und zukünftigen Betriebssystemen wie Windows 7 eingesetzt werden, dürfte Intel dann zweifelsohne als Monopolist gelten, für die in den USA spezielle Gesetze eingeführt wurden (Antitrust-Gesetze). Diese sehen viele Möglichkeiten der Überwachung vor und können im Extremfall sogar zur Aufspaltung eines Unternehmens führen.

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