Update: Microsoft und Qualcomm haben auf Anfrage sehr gelassen auf die Drohung von Intel reagiert. Microsoft erklärte gegenüber Digitaltrends, dass man sehr zuversichtlich sei, die entsprechenden Geräte in Zusammenarbeit mit vielen Partnern in den Handel bringen zu können. Die Kunden würden sich solche Rechner wünschen.
Während Microsoft also nicht einmal auf den Vorwurf von Intel eingeht, äußert sich Qualcomm etwas anders. »Wir fanden den Blogbeitrag, den einer unserer Konkurrenten am 8. Juni veröffentlicht hat, sehr interessant.« Nach diesem Satz dreht sich die Stellungnahme nur noch darum, wie sehr sich Qualcomm auf die Veröffentlichung eines »always connected«-Windows-10-PC mit dem Snapdragon 835 im Laufe des Jahres freut. Solche Rechner würden dank LTE und sehr langer Akkulaufzeit die Zukunft des Personal Computing ändern. Besonders viel Sorgen scheinen sich also weder Microsoft noch Qualcomm zu machen.
Quelle: Digitaltrends
Patentklagen sind für Intel nicht neu
Intel betont in seinem langen Blogbeitrag die enormen Investitionen, die in den x86-Prozessoren und deren Befehlen liegen, die bekanntlich die Grundlange für den Erfolg des PCs, von Windows und somit auch Microsoft liegen. Diese Investitionen müsse Intel natürlich durch Patente schützen und der Befehlssatz der x86-Prozessoren werde inzwischen durch ein »dynamisches Patent-Portfolio« von mehr als 1.600 Patenten weltweit begleitet. »Intel schützt seine x86-Innovationen und wir vergeben kaum Lizenzen an andere, um sie zu nutzen.«
In den letzten 30 Jahren sei man daher auch hart gegen Unternehmen wie United Microelectronics, Advanced Micro Devices (AMD), Cyrix, Chips and Technologies, Via Technologies und Transmeta vorgegangen, auch wenn das zuletzt nicht mehr notwendig gewesen sei, da andere Unternehmen die Patente von Intel respektiert hätten. "Allerdings gibt es Berichte drüber, dass einige Unternehmen versuchen könnten, Intels proprietären Befehlssatz ohne Genehmigung zu emulieren", so der Blogbeitrag.
Das ist ein klarer Hinweis auf die Pläne von Microsoft und Qualcomm, eine ARM-Version von Windows 10 zu veröffentlichen, die den aktuellen Qualcomm Snapdragon 835 als Prozessor nutzt, um x86-Programme per Emulation laufen zu lassen. Erst Vorführungen zeigen, dass das sogar recht gut funktioniert, doch eine Lizenz dafür scheint es wohl nicht zu geben.
Patente betreffen auch Emulationen
Es folgt der Hinweis von Intel, dass man auch gegen Transmeta die x86-Patente durchsetzen konnte, obwohl deren Prozessoren ebenfalls nur eine Emulation verwendeten. »Nur die Zeit werde zeigen, ob neue Versuche, Intels x86-ISA zu emulieren, ein anderes Schicksal teilen werden.« Man begrüße rechtlich einwandfreie Konkurrenz, erwarte aber, dass andere Unternehmen die Rechte von Intel respektieren. Das hört sich wie eine letzte Aufforderung an Qualcomm und Microsoft an, eine x86-Lizenz zu beantragen.
Quelle: Intel, Paul Thurrott
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