Warum ihr um Intels neue Grafikkarten vorerst einen Bogen machen solltet

Intels Arc Alchemist-Reihe, die Nvidia Geforce und AMD Radeon Konkurrenz machen sollte, verschiebt sich offenbar erneut. Das Warum ist dabei entscheidend!

Intels Grafikkarten sollen sich erneut verzögern. Intels Grafikkarten sollen sich erneut verzögern.

Vor ziemlich genau einem Jahr erreichte die Chip-Krise mit Blick auf die Grafikkarten ihren traurigen Höhepunkt: RTX 3000 und Co. kosteten teils mehr als das Dreifache der unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller. Nicht wenige hofften darauf, dass Intel mit seinen damals bereits angekündigten, neuen Beschleunigern sowohl der Knappheit als auch den exorbitant hohen Preisen ein Ende bereiten würde.

Gerüchte und Leaks klangen auch vielversprechend: Das Spitzenmodell aus der, wie wir mittlerweile wissen, Arc Alchemist genannten ersten Iteration der Xe-Architektur für den Desktop-PC sollte in puncto Performance irgendwo im Bereich der Geforce RTX 3070 landen. Also beinahe auf Augenhöhe mit den High-End-Modellen von Nvidia und AMD.

Ursprünglich sollten die Arc-Alchemist-Grafikkarten im ersten Quartal 2022 erscheinen. Also durchaus noch rechtzeitig, um vielen sehnlichst Wartenden das Spielejahr 2022 mit einem Grafik-Upgrade zu versüßen. Doch daraus wurde nichts. Immer wieder kam und kommt es zu Verzögerungen. Die aktuellste Meldung stammt vom renommierten Deutschen Hardware-Experten Igor Wallossek, der seines Zeichens über exzellente Verbindungen in die Branche verfügt.

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Neue Intel-Grafikkarten lassen offenbar weiter auf sich warten

Demzufolge bekommen wir Intels Grafikkarten für Desktop-Rechner wohl erst im Spätsommer zu Gesicht. Die Rede ist von einem Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. August. Also rund ein halbes Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan.

Interessant ist dabei vor allem das Warum. Denn Probleme mit der Architektur oder der Fertigung sind zu so einem späten Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich, wie Igor anmerkt. Diese Ansicht teile ich. Viel plausibler erscheinen mir Probleme mit der Software, also den Grafiktreibern.

Alexander Köpf
Alexander Köpf

Alex arbeitet bereits seit über drei Jahren in der Hardware-Redaktion von GameStar und hat mit Blick auf die Grafikkarten nun schon einiges erlebt. Aus Erfahrung weiß er, dass zu so einem späten Zeitpunkt in der Produktion die Hardware eigentlich nicht mehr das Problem sein kann. Viel wahrscheinlicher macht Intel seiner Ansicht nach wohl die Software zu schaffen.

Das überrascht nicht völlig, schließlich gingen frühere Meldungen bereits davon aus, dass die erste Generation von Intels Grafikkarten eher dazu dient, die Treiber zu optimieren, anstatt wirklich die Konkurrenz an der Spitze anzugreifen. Dass voraussichtlich aber nicht einmal ein Angriff im Mittelfeld erfolgt, enttäuscht mich dann doch. Vorausgesetzt natürlich, dass Igors Quellen Recht behalten und die Arc-Alchemist-Beschleuniger wirklich erst im Spätsommer erscheinen.

Denn dann stehen gemäß der Gerüchteküche und dem typischen Zwei-Jahres-Release-Zyklus eigentlich bereits die neuen Grafikkarten-Generationen von Nvidia und AMD in Form von RTX 4000 und RX 7000 ins Haus. Die ersten Modelle aus den Reihen RTX 3000 und RX 6000 erschienen jeweils Ende Oktober respektive Anfang November 2020. Selbst das Topmodell von Intel könnte dann wohl höchstens im unteren Mittelfeld angreifen.

Was die GameStar-Redaktion von den neuen Grafikkarten erwartet, erfahrt ihr im Podcast mit Michael Graf, Nils Raettig und meiner Wenigkeit:

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Seid lieber nicht unter den Early Adoptern

Das ist allerdings keinesfalls schlecht. Konkurrenz ist auch in der Einsteigerklasse und dem unteren Mittelfeld grundsätzlich begrüßenswert und kann sich positiv auf die Preisgestaltung auswirken. Aber ist es wirklich ratsam, eine Grafikkarte zu kaufen, deren Treiber vermutlich noch einige Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, während die Software der Konkurrenz über Jahre gereift ist und in den allermeisten Fällen ihr Werk solide verrichtet?

Gut verfügbar: RTX-Karten bei Amazon

Meiner Meinung nach nicht! Darum solltet ihr um die erste Grafikkarten-Generation von Intel besser einen Bogen machen und lieber zu bewährten Produkten greifen. Anders sieht das nur dann aus, wenn sich die aktuelle Meldung als völlig falsch erweist oder die Grafikkarten zu einem unschlagbar günstigen Preis angeboten werden, der etwaige Software-Probleme verschmerzen lässt. Beides halte ich jedoch für eher unwahrscheinlich. Gleichzeitig gibt es Anzeichen, dass Nvidias und AMDs neuen Grafikkarten nahe der UVP erhältlich sein könnten.

Wie seht ihr das? Würdet ihr euch direkt zum hoffentlich bald erfolgenden Launch der Desktop-Grafikkarten von Intel ein Modell kaufen? Oder wartet ihr lieber ab, bis mögliche Kinderkrankheiten weitgehend beseitigt sind? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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