Alle Intel-Prozessoren, die auf der Skylake- oder Kaby-Lake-Architektur basieren wie etwa der Core i7 7700K, weisen einen potenziell gravierenden Fehler auf, wenn Hyper-Threading auf diesen CPUs aktiviert ist. Da Skylake-Prozessoren erstmals im Sommer 2015 veröffentlicht wurde, sind alle Desktop- und Notebook-Prozessoren seit dieser Zeit aus den Serien Core i3, Core i5, Core i7, Pentium- und auch die Xeon-Modelle betroffen. Der Fehler tritt auf, wenn ein Programm kurze Schleifen mit jeweils weniger als 64 Befehlen bei eingeschaltetem Hyper-Threading ausführt.
Abstürze und Datenverlust möglich
Der Bug kann dann zu einem simplen Absturz des laufenden Programmes oder des Rechners führen, aber auch zu »unvorhergesehenem Systemverhalten« bis hin zu Datenverlust oder unbemerkten Datenveränderungen. Definitiv bestätigt wurde der Fehler von Entwicklern des Ocaml-Compilers, der den Bug in manchen Fällen auslöst.
Es gab aber schon seit dem Frühjahr 2016 Hinweise auf Probleme mit dem Hyper-Threading, die durch Hyper-Threading ausgelöst werden. Wie sich zeigt, hat Intel den Fehler aber auch selbst entdeckt und ohne Ankündigung in den »System-Errata« zu den betroffenen Prozessoren erwähnt: »Kurze Schleifen, die AH-, BH-, CH-, DH-Register verwenden, können unvorhersehbares Systemverhalten verursachen«.
Microcode und BIOS-Update können Fehler beheben
Für Linux hat Intel sogar schon ein Microcode-Update bereitgestellt, das es aber noch nicht für alle Distributionen oder betroffene Prozessoren gibt. Aktuell werden wohl nur der Core i7-6600U und Core i7 6700K unterstützt. Unter Windows oder MacOS wird sogar ein BIOS-Update notwendig. Es ist aber nicht klar, wie oft der Fehler in der Praxis bei ganz normaler Nutzung auftritt.
Wenn der eigene PC nicht ständig abstürzt, besteht vorerst auch kein großer Grund zur Sorge. Notfalls hilft das Deaktivieren von Hyper-Threading. Allerdings sollten demnächst erscheinende BIOS-Updates für das genutzte Mainboard installiert werden, die dann wohl neuen Microcode von Intel enthalten.
Quelle: Debian.org, Golem
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