Internet - »Fahrenheit 451«-Fehlercode für Webzensur vorgeschlagen

Der Mitentwickler von XML und Android-Berater bei Google, Tim Bray, hat vorgeschlagen, beim Aufruf von zensierten Webseite einen neuen Fehlercode anzuzeigen.

Der bekannteste Fehlercode im Internet ist vermutlich der http-Fehler 404, der anzeigt, dass eine aufgerufene Webseite nicht existiert. Der Webdeveloper Tim Bray, der unter anderem die im Internet stark genutzte Extensible Markup Language (XML) mitentwickelt hat und jetzt für Google arbeitet, hat laut The Verge den neuen Fehlercode 451 vorgeschlagen.

Der Code soll den Internetnutzern anzuzeigen, dass die aufgerufene Webseite »aus legalen Gründen« nicht angezeigt werden kann, beispielsweise wegen staatlicher Zensur. Außerdem könnten Gründe und zuständige Behörde für die Zensur genannt werden.

Die Zahl 451 orientiert sich dabei an dem Roman »Fahrenheit 451« von Ray Bradbury, in dem eine Gesellschaft beschrieben wird, in der die Bürger durch den Staat unmündig gehalten werden, Bücher deswegen illegal sind und durch die Feuerwehr vernichtet werden müssen. Im Roman ist 451 Grad Fahrenheit die Temperatur, bei der Papier anfängt, zu brennen.

Ob der Vorschlag durch die Internet Engineering Task Force (IETF), die für standardisierte Fehlercodes zuständig ist, überhaupt zur Diskussion gestellt wird, ist noch nicht bekannt. Bray sieht den Code 451 ohnehin als optional an, da vermutlich manche Behörden, die zensieren, auch verhindern wollen, dass die Zensur auf diese Weise bekannt wird.

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