Internet - Nordamerika hat alle IPv4-Adressen aufgebraucht

In Nordamerika gibt es keine neuen IP-Adressen nach dem 32-Bit-Standard IPv4 mehr und auch weltweit ist die Grenze bald erreicht.

Das Internet wächst und erreicht die Grenzen des IPv4-Protokolls. Das Internet wächst und erreicht die Grenzen des IPv4-Protokolls.

Schon seit Jahren ist klar, dass die IP-Adressen nach dem 32-Bit-Standard IPv4 nicht für das weitere Wachstum des Internets ausreichen. Schon 2008 wurden 85 Prozent der insgesamt 4.294.967.296 Adressen des IPv4-Protokolls verwendet, 2010 waren es sogar schon über 95 Prozent. In Nordamerika ist die American Registry for Internet Numbers (ARIN) für die Vergabe von IP-Adressen zuständig und hat nun bekanntgegeben, dass alle IPv4-Adressen für diese Region aufgebraucht wurden. Eine neue Zuteilung ist ab sofort nur noch möglich, wenn ein Unternehmen IP-Adressen nicht mehr benötigt und zurückgibt.

Schon im Jahr 2011 waren so gut wie alle IPv4-Adressen in Asien vergeben und auch in Europa sieht es seit 2012 und in Latein-Amerika seit 2014 nicht besser aus. Lediglich Afrika dürfte noch bis 2019 mit den zuteilten IPv4-Adressen auskommen. Eine Lösung für dieses Problem gibt es längst. Doch das »neue« IPv6-Protokoll, das seit 1998 existiert, wird bisher so gut wie nicht verwendet. Bislang sind lediglich rund 16 Prozent der meistbesuchten Webseiten über IPv6 zu erreichen, obwohl das neue Protokoll auch Geschwindigkeitsvorteile bietet. Das hatte Facebook erst vor zwei Wochen bekanntgegeben und auf eigene Messungen mit 10 bis 15 Prozent schnellerem Zugriff verwiesen.

Das IPv6-Protokoll gilt auch deswegen als zukunftssicher, da es die theoretisch kaum ausnutzbare Anzahl von 340 Sextillionen IP-Adressen ermöglicht. Trotzdem scheuen viele Anbieter noch den Aufwand für den Umstieg. Das absehbare Ende aller verfügbaren IPv4-Adressen dürfte aber wohl irgendwann Grund genug sein. Alle halbwegs aktuellen Betriebssysteme unterstützen IPv6 ebenso wie IPv4, beispielsweise Versionen wie Windows Vista, Mac OS X Leopard oder Linux ab Kernel 2.4/2.6.

Quelle: The Register

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