Internet - »Absurde Operette« um Twitter-Witz endet mit Freispruch

Das höchste Gericht in Großbritannien hat die Verurteilung eines Twitter-Nutzers aufgehoben, der wegen eines Tweets zu einer Geldstrafe verurteilt worden war.

Als der Robin Hood Airport in South Yorkshire wegen starken Schneefalls am 6. Januar 2010 geschlossen und sein Flug zu seiner Freundin deswegen abgesagt wurde, schrieb der Twitter-Nutzer Paul Chambers über seinen Account: »Mist! Robin Hood Airport ist geschlossen. Ihr habt etwas mehr als eine Woche Zeit, euren Kram zu regeln, sonst jage ich den Flughafen in die Luft«.

Eine Woche später wurde er an seinem Arbeitsplatz von der Polizei festgenommen und dann im Mai wegen seiner »eindeutig bedrohlichen« Aussage zu einer Geldstrafe von 1.000 Britischen Pfund verurteilt und galt damit als vorbestraft. Außerdem verlor er seine Stelle. Seine Berufung wurde im November 2010 aus den gleichen Gründen abgelehnt, denn sein Tweet habe immerhin für Besorgnis beim Flughafenpersonal gesorgt.

Erst das High Court mit dem Lord Chief Justice, dem höchsten Richter des Landes, erkannte nun, dass die Mitteilung von Chambers offensichtlich keine ernstgemeinte Bedrohung war und hob die Verurteilung auf. Laut einem Kommentar auf The Guardian machte der gesamte Prozess den Eindruck einer »absurden Operette mit dem Thema Englische Rechtsprechung« und es hätte nach dem Freispruch wohl nicht viel gefehlt und Chambers wäre auf den Schultern durch die Straßen getragen worden. Viel bedrohlicher als solche Scherze auf Twitter seien Medien, die der Meinung sind, man »solle eben aufpassen, was man sagt«.

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