Internet-Bösewichte des Jahres - Preis geht an die Geheimdienste GCHQ und NSA

Die britischen Provider haben die beiden Geheimdienste GCHQ und NSA zu den »Internet-Bösewichten« 2014 gekürt.

GCHQ (Bildquelle: UK Ministry of Defence) GCHQ (Bildquelle: UK Ministry of Defence)

Seit 16 Jahren finden die »Internet Industry Awards« in Großbritannien statt, bei denen unter anderem auch in den Kategorien »Hero« und »Villain« die Helden und Bösewichte des Internets gekürt werden. Diese Kategorien werden laut der Internet Services Providers’ Association (ISPA UK) »an die vergeben, die der Branche im letzten Jahr geholfen oder sie behindert haben«.

Der britische Geheimdienst GCHQ und der amerikanische Geheimdienst NSA wurden wegen »ihrer Rolle im Überwachungsstaat« und dem »Betrieb des größten elektronischen Überwachungsprogramms der Welt« zu den Internet-Bösewichten gekürt. Konsequenterweise ehrten die Provider dann auch die britische Zeitung The Guardian, die zu den Medien gehört, die mit der Berichterstattung über das PRISM-Programm der NSA begannen, und kürten den Guardian zum »Helden« des Internets. Während der Guardian die Ehrung natürlich im Empfang nahm, war von den Geheimdiensten wenig überraschend niemand anwesend. Da damit aber auch nicht gerechnet worden war, nahm den Preis pikanterweise die britische Bürgerrechtsgruppe »Big Brother Watch« im Namen des GCHQ an.

Preisträger des letztes Jahres waren übrigens der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan als »Bösewicht« wegen der Internetzensur des Landes und der »Held« Julian Huppert, der sich als liberaler Abgeordneter der Regierung gegen ein geplantes Überwachungsgesetz gestellt hatte. Inzwischen befürwortet Huppert allerdings die Fortschreibung der 12-monatigen Vorratsdatenspeicherung samt Zugriff der Behörden ohne richterlichen Beschluss.

zu den Kommentaren (12)

Kommentare(11)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.