Internet - "Die IP-Adresse sagt gar nichts aus"

Nun kommt es auch in Großbritannien zu immer mehr Anklagen wegen illegalem File-Sharing. Wie anderen Ländern auch setzen die Rechteinhaber dabei auf die Schweizer Firma Logistep, die die IP-Adressen vermeintlicher illegaler File-Sharer ermittelt und weitergibt.

Nun kommt es auch in Großbritannien zu immer mehr Anklagen wegen illegalem File-Sharing. Wie in Deutschland auch setzen die Rechteinhaber dabei auf die Schweizer Firma Logistep, die die IP-Adressen vermeintlicher illegaler File-Sharer ermittelt und weitergibt. Doch im Vereinigten Königreich sorgt diese Art der Verfolgung inzwischen für einiges Aufsehen. Das dort sehr bekannte Verbrauchermagazin "Which?" berichtet über einen Fall, in dem ein älteres Ehepaar mit 54 und 67 Jahren angeblich das Spiel "Race 07" von Atari über das Internet angeboten hätten. Die beiden hatten allerdings in ihrem Leben noch nie ein Videospiel gespielt und hörten durch dem Brief eines Anwalts von Atari erstmals von "Peer-to-Peer".

Ihr Anwalt Michael Coyle bearbeitet inzwischen 70 ähnlicher Fälle und hat mit Hunderten von Betroffenen gesprochen. Die meisten davon seien ältere Menschen, die weder Videospiele noch Filesharing-Software kennen. "Die IP-Adresse sagt gar nichts aus", so Coyle. Ein Urheberrechtsverstoß könne nur durch eine Durchsuchung der Festplatte bewiesen werden. So würden viele Internet-Anwender beispielsweise mit ungesicherten WLAN-Anschlüssen arbeiten, damit wäre die IP nicht immer den Besitzern des Anschlusses zuzuordnen. Hinzu kommt, dass beispielsweise die Torrent-Seite Pirate Bay ganz offen zugibt, falsche und zufällige IP-Adressen in die Filesharing-Netze einzuspeisen, um Firmen wie Logistep zu stören.

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