Würden Sie es als Krieg bezeichnen, wenn Sie einen Film drehen?
Stephen Sommers: Nun, man muss sich nicht vor dem Tod fürchten. Aber ansonsten ist es ziemlich ähnlich [lacht] Ich würde den Dreh aber niemals mit einem derart gravierenden Ereignis wie einem Krieg vergleichen. Es ist allerdings schon fast ein Feldzug: Ich bin ja nicht nur Regisseur, sondern auch Produzent. Ich bin ja quasi für alles verantwortlich. Selbst die Trailer und die Poster in jedem Land muss ich abnicken.
Sie sind ja auch Co-Autor des Films. War es Ihnen wichtig, eine eigene Handschrift zu hinterlassen?
Stephen Sommers: Meine Vorgänger beim G.I.-Joe-Projekt haben ja schon einige Drehbuchentwürfe abgeliefert. Das wären alles ziemlich generische Actionfilme geworden, die visuell kaum interessant gewesen wären. Als Paramount vor einigen Jahren mir das Filmprojekt vorschlug, wusste ich nicht viel über G.I. Joe, außer dass es sich um Actionfiguren handelt. Meine Assistenten, die alle große Fans sind, mussten mich erst dazu überreden. Nachdem die mich zu einem Spielzeugladen geschleppt hatten, wurde ich von ihrer Begeisterung angesteckt. Doch dann habe ich die alten Drehbücher gelesen und dachte mir: ‚Oh, Gott! Was ist das denn!‘. Die machten gar nichts aus der fantastischen Welt. Das hat mich alles eher an einen Steven-Seagal-Film erinnert. Man kann doch auf der ganzen Welt drehen. Außerdem bietet die Vorlage so viele detaillierte Figuren und Charaktere, die quasi alle in einer gigantischen Soap Opera agieren.
Ich sah meine Aufgabe beim Schreiben des Drehbuchs darin, das große G.I.-Joe-Universum zu einem kleineren zusammenzufassen und trotzdem eine tolle Geschichte zu erzählen. Ich musste mir also die Frage stellen, wie man genug Charaktere reinpackt, um die Fans zufrieden zu stellen, und dennoch keinen Drei-Stunden-Film dreht. Ich wollte also eine stramme Geschichte entwickeln, die dennoch viele Charaktere enthält.
Wie sehr haben Sie sich der Comicvorlage verpflichtet gefühlt?
Stephen Sommers: Vieles im Film ist dem Original entnommen. Okay, Duke und Baroness haben keine Verbindung im G.I.-Joe-Universum, das sind aber Kleinigkeiten. Man kann nicht immer die Fans zufrieden stellen. Ich sollte nun mal einen Film machen. Deswegen musste ich mir auch einige Freiheiten rausnehmen.
Es gibt viele Cameo-Auftritte von Schauspielern aus Die Mumie und Van Helsing im Film. Scharen Sie gerne alte Wegefährten um sich?
Stephen Sommers: Ich habe einen Grundsatz: Ich arbeite nur mit netten Leuten, nicht mit Arschlöchern. Deswegen behandele ich sie auch sehr gut. Natürlich wollen die Leute dann immer wieder mit mir arbeiten. Brendan [Fraser] etwa rief meinen Cutter an, ob er nicht eine Rolle in G.I. Joe bekommen könne. Ich glaube, es sind fünf oder sechs Schauspieler dabei, die mit mir schon Die Mumie gedreht haben. Kevin J. O'Connor etwa spielt bei G.I. Joe Dr. Mindbender. Er war auch in Deep Rising, dem ersten Mumie-Film und in Van Helsing mit von der Partie. Es ist also schon der vierte Film von mir, in dem er mitspielt.
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