iPad für Spieler - Chancen für Apples Tablet-PC

Was bringt das Tablet iPad für Spieler? Nutzen die neuen Funktionen im Kampf gegen Nintendo DS und Sony PSP oder bleibt das iPhone die bessere Spieleplattform im Hause Apple?

Electronic Arts setzt Need for Speed: Shift für das iPad um. Electronic Arts setzt Need for Speed: Shift für das iPad um.

Kein Entkommen! Wer nicht gerade unter einem Stein im Wald lebt, hat es schon irgendwo gehört, gelesen, gesehen: Apple bringt ein neues Gerät, das iPad soll nicht nur der optimale Couchcomputer werden, sondern auch Amazons eBook-Abspieler Kindle toppen. So weit, so vorhersehbar. Doch Apple hat noch ein Ziel im Auge: uns Spieler.

Gerade haben wir uns daran gewöhnt, iPhone und iPod Touch quasi als dritte Handheld-Plattform neben Nintendo DS und Sonys PSP zu sehen. Warum auch nicht, Spiele wie GTA Chinatown Wars oder Dungeon Hunter brauchen den Vergleich mit Titeln für »richtige« Handhelds nicht zu scheuen. Nicht umsonst haben wir der Apple-Hardware seit dem Sommer einen eigenen Bereich auf www.gamepro.de gewidmet. Mit dem vergleichsweise unhandlichen iPad jedoch verlässt Apple den Handheld-Konkurrenzkampf. Sind jetzt spieletaugliche Laptops und Netbooks die Rivalen? Oder sind Spiele für das iPad gar eine eigene, ganz neue Kategorie?

Altes in groß und besser?

Der Shooter Nova von Gameloft auf dem großen iPad-Bildschirm. Der Shooter Nova von Gameloft auf dem großen iPad-Bildschirm.

Die Ähnlichkeit des iPads mit dem iPhone (von Witzbolden jetzt auch gern »iPad Nano« genannt) hat einen großen Vorteil: Alle iPhone/iPod Touch-Titel laufen auch auf dem iPad. Das ist wichtig, denn so stehen viele tausend Spiele von Anfang an zur Verfügung. Klar, das iPad bedient sich eines Tricks und zieht (auf Wunsch) einfach alle Pixel doppelt so groß, das wird vor allem bei texthaltigen Titeln nicht immer gut aussehen. Außerdem ist nicht jedes Spiel dafür geeignet, auf dem großen Gerät gespielt zu werden. Das auf der Apple-Präsentation gezeigte Need for Speed: Shift zum Beispiel wird durch Kippbewegungen gesteuert.

Was auf dem kleinen, nur wenig über 100 Gramm schweren iPhone gut funktioniert, könnte auf dem fast 700 Gramm schweren iPad in Arbeit ausarten. Auch alle Spiele, die Streich- und Wischbewegungen verlangen, könnten schwierig werden. Schließlich sind die Wege auf dem iPad durch den großen Screen deutlich länger, schnelle Reaktionen sind dann unter Umständen unmöglich. Und auch alle iPad-Spiele werden unter dem von den kleinen Brüdern bekannten Manko leiden, dass das Gerät keine für die Steuerung nutzbaren Hardware-Buttons hat, sondern alles über Touchscreen-emulierte Steuerkreuze gelenkt werden muss - oft schwammig und ungenau.

Hardware nutzen!

Spannend wird das iPad als Spieleplattform erst dann, wenn die Entwickler die Hardware auch wirklich nutzen. Ganz abgesehen von der höheren Prozessorgeschwindigkeit spielt der große Bildschirm die Hauptrolle. Denn nun ist es möglich, Steuerelemente außerhalb der eigentlichen Spielfläche zu platzieren. Dann tappt man etwa bei GTA Chinatown Wars (so es denn in einer angepassten Version käme) nicht ständig im Sichtfeld herum, sondern hat freien Blick auf Liberty City. Auch für Multiplayer-Titel könnten profitieren. Wenn sich zwei Spieler gegenüber sitzen, könnte das iPad quasi als Spielbrett dazwischen liegen. Ideal für Strategiespiele oder bei Brettspiel-Umsetzungen.

Apropos: Machen wir uns nichts vor, der Großteil der iPad-spezifischen Spiele wird anfangs eher aus der Casual-Ecke kommen. Denn für diese Titel sind die Produktionskosten in der Regel niedrig. Gerade wenn das Gerät zu Beginn noch nicht so weit verbreitet (und damit die potenzielle Käuferschar entsprechend klein) ist, kommt dieser Faktor ins Spiel. Die großen Player wie Electronic Arts oder Gameloft werden zunächst hauptsächlich den erprobten und mittlerweile für sie sehr lukrativen iPhone/iPod-Markt bedienen und iPad-Anpassungen nur mit geringem Aufwand betreiben. Große, aufwändige Spiele – etwa ein Strategietitel wie Command & Conquer oder ein (vermutlich auch noch abgespecktes) Mass Effect 2 – wird es erst geben, wenn das Gerät millionenfach verkauft ist. Und das kann trotz des vergleichweise günstigen Preises noch eine Weile dauern…

» Alle technischen Infos zum iPad bekommen Sie in unserem iPad-Special

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