iPhone 5S mit Touch-ID - Weitere Warnungen vor der Nutzung biometrischer Daten (Update)

Der Fingerabdruckscanner des neuen Apple iPhone 5 sorgt weiter für Kritik. Der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar warnt sogar vor der Nutzung aus Bequemlichkeit.

Das Apple iPhone 5S mit dem Touch-ID-Sensor sorgt für Kritik und Datenschutzbedenken. Das Apple iPhone 5S mit dem Touch-ID-Sensor sorgt für Kritik und Datenschutzbedenken.

Gegenüber dem Spiegel erklärte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar, dass biometrische Merkmale, die wie Fingerabdrücke das ganze Leben lang nicht »gelöscht« werden könnten, »nicht für alltägliche Authentifizierungsverfahren« abgegeben werden sollten.

Die Tatsache, dass diese Daten auch noch gespeichert werden, hält Caspar ebenfalls für bedenklich. Apple beteuert allerdings, dass die Daten nur im iPhone 5S und nicht auf Apple-Servern gespeichert würden. Auch Entwickler haben zumindest aktuell keinen Zugriff darauf.

Doch laut Caspar gibt es für einen normalen Nutzer gar nicht die Möglichkeit, zu kontrollieren, was Apps auf einem Smartphone machen und welche Daten sie auslesen. Daher solle man seine biometrischen Daten nicht aus Bequemlichkeit hinterlassen und lieber dem Prinzip der »Datensparsamkeit« folgen. Technischen Vorkehrungen zu vertrauen sei auch vor Bekanntwerden des NSA-Überwachungsskandals riskant gewesen.

Update: Auch in den USA hat inzwischen eine Diskussion über den Fingerabdruck-Scanner begonnen, in der auch auf vielleicht unbeabsichtigte Konsequenzen hingewiesen wird. Wie in vielen Ländern gilt dort auch, dass man nicht dazu gezwungen werden darf, Aussagen zu machen, die einen selbst belasten. Dieses Recht ist sogar recht weit gefasst. So gehören PINs oder Passwörter durchaus zu den Dingen, über die man schweigen darf - und die man natürlich auch vergessen kann. Anders sieht dies wohl bei biometrischen Authentifizierungs-Systemen aus. An einen Fingerabdruck muss man sich nicht erinnern und er ist auch keine Aussage, zu der man gezwungen wird.

Wie Wired schreibt, ist es vielleicht einfacher für den Alltag, den Fingerabdruck zum Sichern eines Smartphones zu nutzen, könnte aber dazu führen, dass ein Recht, das die US-Verfassung garantiert, ausgehöhlt wird. Ähnlich dürfte dies wohl in anderen Ländern aussehen, die ein Schweigerecht vorsehen. Die Lösung wäre laut Wired eine Kombination aus Fingerabdruck und einer zusätzlichen Möglichkeit, die nur der Nutzer kennt. Das allerdings wäre wohl wieder nicht bequemer als die bisherigten PINs oder Passwörter.

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