Iron Grip: Marauders im Test - Mit Kavallerie gegen Dampfpanzer

Im Test zum Free2Play-Rundenstrategiespiel Iron Grip: Marauders schicken wir unsere Truppen in einer Art Erster-Weltkrieg-mit-Steampunk-Universum gegen den Feind - im PvP, aber besonders gern auch im gelungenen PvE.

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Manchmal macht man Dinge, die total unvernünftig, ja sogar gefährlich sind. Aber eben cool. Freihändig Fahrrad fahren zum Beispiel. Oder freiwillig das Wheel of Doom einsetzen. Nie gehört? Das Wheel of Doom, also quasi das »Rad der Verhängnis« ist eine Art MG-gespickter Panzerwagen, der statt auf normalen Rädern oder Ketten mit zwei überdimensionierten Rädern ins Gefecht rollt, zwischen denen die Stahlwanne mit den Waffen hängt. Das Ding ist langsam, teuer, schießt nur auf kurze Distanz und richtet wenig Schaden an - beharkt aber kreisförmig ALLE Gegner in Reichweite.

»Comedy Unit« nennen die Marauders-Spieler das taktisch eher sinnlose, aber eben witzige Gefährt. Und wenn ein Gefecht in einer engen Stadt tobt, in der wir auf kurze Distanz auf Gegner treffen, nehmen wir das rabiate Riesenrad tatsächlich gerne mit - in offenen Feldschlachten hingegen würde es weggeschossen, bevor es in Schussweite kommt.

Warum wir unseren Test ausgerechnet mit so einem merkwürdigem Fahrzeug beginnen? Weil es symptomatisch für das rundenbasierte Strategie-Browserspiel Iron Grip: Marauders ist. Das ganze Szenario wirkt wie eine Mischung aus Erstem und Zweitem Weltkrieg, Jules-Verne-Erfindungen und etwas Steam Punk, nur ohne die Punks. Hier werfen berittene Scouts Sprengsätze auf riesige Raketenwerfer, feuern Jagdpanzer auf Bagger mit rotierenden Abrissbirnen, schießen MG-Schützen auf eklige Monsterlaven samt Königin.

Dabei sind die Einheiten nie ZU abgedreht, man kapiert immer, welche Stärken und Schwächen sie haben. Außerdem tummeln sich auch »Normalos« unter den Truppen - Milizsoldaten mit Gewehr, Bazooka-Schützen, Artillerie auf Selbstfahrlafetten und so weiter.

Schlachten hui, Bildschirme braun

Ideal für Solospieler Marauders besteht aus zwei Haupt-Elementen. Das eine ist langweilig-braun: Browserspiel-typisch rekrutieren wir Fahrzeuge und Infanteristen, die uns nach ein paar Sekunden bis Stunden zur Verfügung stehen, je nach Qualität - ein Miliztrupp Level 1 braucht logischerweise nicht so lang wie ein schwerer Panzer der Stufe 5. Wo andere Spiele dafür einen halbwegs netten Stadtbildschirm hinbauen, setzt Marauders uns dröge Listen und braunstichige Bildchen vor. Nicht gerade hübsch also, aber wenigstens übersichtlich.

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Viel, viel schicker ist das zweite Element: die Schlachtfelder. Hier kämpfen wir zwischen Ruinen, Fachwerkhäusern, zerschossenen Maschinen, in Wäldern, auf Hügeln. Die Ansicht lässt sich zwar nicht drehen, aber kippen und gleichzeitig heranzoomen. Das reicht für die Übersicht völlig und sieht gut aus, zumal die Einheiten mit guten Animationen punkten. Geschütze zum Beispiel rollen in Stellung, fahren Stützen aus und feuern, während die Kamera der Granate oder Rakete folgt, die je nach Kaliber in einem kleinen, großen oder groooßem Feuerball explodiert. Übrigens auch mal meterweit neben dem Ziel, denn Artillerie ist als einzige Truppengattung nicht hundertprozentig genau.

Herzkapser-Missionen

Einer unserer Schmuggeleinsätze ist gescheitert, wir müssen die wertvollen Lastwagen (rechts) möglichst verteidigen (oder das Gefecht auswürfeln lassen). Links oben startet eine Rakete, wir sollten schleunigst den Hügel stürmen. Einer unserer Schmuggeleinsätze ist gescheitert, wir müssen die wertvollen Lastwagen (rechts) möglichst verteidigen (oder das Gefecht auswürfeln lassen). Links oben startet eine Rakete, wir sollten schleunigst den Hügel stürmen.

Auf diesen Schlachtfeldern tragen wir verschiedene Missionstypen aus: Quest-Einsätze, Raids (die man aber alleine spielt) und gescheiterte Schmuggelversuche. Am besten sind die Quests, die sehr unterschiedlich ausfallen und größtenteils hochspannend designt sind. Da steht zum Beispiel auf einer Karte ein Raketenwerfer-Monstrum mit unzähligen Hitpoints. Unser Trupp hat im direkten Kampf keine Chance - zum Glück sind auf der Karte Container mit Sprengstoff-Lastwagen verteilt. Wenn wir so einen Container aufschießen, können wir den »Bomb Truck« aufs Ziel hetzen.

Der Haken: Jeder der gut ein Dutzend Laster muss durch den Feuerbereich des Raketen-Molochs, um den Sprengstoff direkt an ihn heranzukarren. In anderen Einsätzen müssen wir uns an ein stationäres Geschütz herankämpfen, das über eine Kleinstadt wacht. Mit einer Handvoll MG-Nestern einen Hügel halten, auf den dutzende Gegner zuhalten.

Um im Level voranzukommen sowie Gold und Erz zu verdienen, reichen diese Questmissionen allerdings nicht. Wir sollten auch Raids unternehmen, also Standardmissionen auf verschiedenen Maps, bei denen wir alle Gegner beseitigen müssen. Für Schmuggelmissionen hingegen stellen wir eine Armee zusammen und schicken sie für sechs Stunden weg - je nach Armeestärke und Zahl der Schmuggeltrucks gibt's eine bestimmte Wahrscheinlichkeit, dass der Trupp abgefangen wird. Dann können wir das Gefecht entweder auf dem Schlachtfeld austragen oder auswürfeln lassen. Im letzteren Fall kriegen wir zwar immer die Schmuggelware, aber mit Pech sind die Verluste teurer als die Beute.

Und dann gibt's da noch Assault-Missionen, die grundsätzlich wie die Schmuggeleinsätze funktionieren, aber nur zehn Minuten dauern. Falls der Einsatz scheitert, können wir aber nicht mehr eingreifen, die Verluste werden immer ausgewürfelt.

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