J. Edgar - Der Mann, der das FBI war

Leonardo DiCaprio vor und Clint Eastwood hinter der Kamera erzählen in ihrem neuen Kinofilm vom wichtigsten und umstrittensten Mann der FBI-Geschichte: J. Edgar Hoover.

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John Edgar Hoover gehörte zu den einflussreichsten Männern der US-Geschichte. Als ebenso gefürchtete wie respektierte Autorität revolutionierte Hoover die US-Bundespolizei FBI. Er betonte Forensik, ließ überregional zuschlagen und sammelte Akten über Tausende von Verdächtigen.

Hoover wurde von vielen als Held, Patriot und Genie gefeiert, aber auch regelmäßig starker Kritik und Kontroversen ausgesetzt. So konnte man nur vermuten, wie sehr er die mächtigsten Männer des Landes mit seinen geheimen Akten in der Hand hatte. Ebenfalls mysteriös war sein Privatleben, um das diverse Gerüchte ranken.

So galt der Workaholic, der Verdächtige ohne Gnade jagte, als heimlich homosexuell. Zudem soll er hinter geschlossenen Türen angeblich Frauenkleider getragen haben. Altmeister Clint Eastwood hat sich dieser vielseitigen Lebensgeschichte angenommen und Hoover ein filmisches Denkmal geschaffen. Ein Film, der weder Verherrlichung, noch Verharmlosung werden sollte. J. Edgar behandelt Hoovers Memoiren und lässt von dort auf dessen wichtigste Momente zurückblicken. Für die Realisierung besetzte Eastwood einen der besten Schauspieler der Moderne: Leonardo DiCaprio.

Die Story

1919 ist Jura-Absolvent John Edgar Hoover (Leonardo DiCaprio) einer der eifrigsten Mitarbeiter des Justizministeriums. Er wird Teil der General Intelligence Division, die zum Ziel hat, Kommunisten via Spionage zu entlarven. Hoover zeigt höchstes Engagement und ersetzt alsbald seinen Vorgesetzten. Kaum dass er diese neue Position innehat, reformiert er das FBI. Sein Ziel? Eine weitaus effizientere Polizei-Einheit. Bis dato lapidar vorgenommene Spurensuchen lässt er wissenschaftlich vertiefen. Akribisch wird jeder Verdächtige dokumentiert. Mit Erfolg - Hoovers System zeigt Wirkung. Die Verbrechensraten sinken.

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Hoovers Einfluss steigt so weit, dass er alsbald sogar den Präsidenten die Stirn bietet. Was viele jedoch nicht erfahren: Hoover ist ein psychisch gebrochener Mann. Von seiner herrischen Mutter (Judi Dench) dominiert, leidet er unter großem Erfolgsdruck. Fanatisch stürzt er sich somit in seine Arbeit und befiehlt lieber Untergebene, statt soziale Kontakte zu pflegen. Von Gefühlen geplagt, traut er sich nicht, seinem Assistenten (Armie Hammer) seine Liebe zu gestehen. Nur dieser und seine langjährige Sekretärin (Naomi Watts) beschließen, ihn sein Leben lang zu begleiten.

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Dass Leonardo DiCaprio ein Faible für komplexe, schwierige Rollen hat, hat er unlängst bewiesen. Im Film The Aviator spielte er bereits eine ähnliche Geschichtsfigur, den Flugpionier und Multimillionär Howard Hughes. Hoover und Hughes waren sehr unterschiedlich, hatten aber vergleichbare Grundzüge. In beiden Fällen sind es herrische Tyrannen, die zum einen bemerkenswert Großes vollbringen. Auf der anderen Seite sind es zutiefst fragile Persönlichkeiten, die von ihrem Tun gleichfalls gefangen zu sein scheinen.

DiCaprio, der Hoover in verschiedenen Altersstufen darstellt, macht seine Sache erneut hervorragend. Mit Überzeugung spielt er den 24jährigen, der glaubhaft gestandene Männer herumkommandiert. Er zeigt Hoover später als intelligenten, rastlosen Experten seines Feldes. Als Rentner, der Gerechtigkeit so sehr liebt, dass er auch zu Unrecht bereit ist, um sie wahren zu können. Als interessanten Beobachter einer sich ständig wechselnden Kultur, Politik und Gesellschaft. In einigen seiner Momente brilliert DiCaprio oscarwürdig, doch es gibt Aspekte, die ihn beeinträchtigen.

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