Die Spielmechanik: (Fast) Alles beim alten
Überhaupt hat sich beim eigentlichen Spielprinzip erschreckend wenig getan. Neue Spielelemente, die Jagged Alliance: Back in Action - Crossfire mehr Tiefe oder Möglichkeiten verliehen hätten, suchen wir weitgehend vergebens.
Das »Plan&Go« genannte Echtzeit-Kampfsystem, dass sich jederzeit pausieren lässt und koordinierte Kettenbefehle erlaubt, bleibt genauso bestehen wie in Back in Action, ebenso die Handhabung der Kampagnenkarte oder die immer noch fummelige Ausrüstung der KI-gesteuerten Milizen. Auch die umständliche Bedienung sowie das eher unansehnliche und fummelige Interface sorgen weiterhin für wenig Freude.
Immerhin umfasst Crossfire sämtliche Neuerungen und Verbesserungen der Patches und Updates zu Jagged Alliance: Back in Action, allen voran den optionalen Taktischen Modus, der mit halbwegs realistischen Sichtlinien arbeitet und nicht mehr alle Gegner bei Spielbeginn auf der Karte offenbart (einer der größten Fan-Kritikpunkte an der ursprünglichen Verkaufsversion von Back in Action).
Darüber hinaus bringt die Erweiterung neben ein paar neuen Ausrüstungsgegenständen auch zehn weitere Söldner, die aus dem Original-Klassiker bereits wohlbekannten M.E.R.C.s. Die ebenso hübsche wie kluge Florence etwa überzeugt gleichermaßen mit ihrem sexy französischen Akzent wie mit ihren Medizinkenntnissen, die unseren anderen Teammitgliedern oft genug das Leben retten.
»Haywire« hingegen ist von der grobschlächtigeren Sorte und bevorzugt brachiale Methoden der Marke scharfes Messer. Alles in allem erhöhen die M.E.R.C.S. zwar die Vielfalt bei der Söldner-Auswahl, ein anderes oder besseres Spiel wird Crossfire dadurch aber nicht.
KI & Schwierigkeitsgrad: Besser und härter
Signifikant angezogen hat in Jagged Alliance: Back in Action - Crossfire dafür der Schwierigkeitsgrad. Wir starten mit weniger Kapital (30.000 auf »normal«) und haben sehr schnell nicht nur gegen zahlenmäßige, sondern auch materielle Überlegenheit zu kämpfen. Zudem hagelt es förmlich lästige Gegenangriffe, die uns dazu zwingen, einmal besetzte Gebiete wieder und wieder zu befreien, die KI-Unterstützungskämpfer sind da oftmals keine große Hilfe.
Das streckt die an sich ordentliche Spielzeit für einen Kampagnendurchlauf künstlich, Profis dürften es aber mögen, gleich von Beginn an anständig gefordert zu werden. Übereilte Vorstöße oder nachlässige Verteidigungsposition führen oft und schnell zur völligen Auslöschung des Teams.
Dazu trägt auch die KI bei, die die Entwickler seit dem Erscheinen von Back in Action verbessert haben. So stürmen die Gegner nicht mehr Zombie- oder Lemming-artig frontal und in Reih und Glied auf uns zu, sondern nehmen geschickt Kreuzfeuerpositionen ein.
Trotzdem gibt es noch Schwächen, in Gebäuden verschanzte Widersacher etwa lassen sich mit einer vor die Tür geworfenen Granate zu leicht ins Freie locken, um sie dort auf offener Fläche unsererseits ins Kreuzfeuer zu nehmen. Außerdem erscheinen uns die Wegfindungsrouten sowohl bei den Gegnern als auch bei unseren eigenen Söldner manchmal rätselhaft.
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