Jeff, der noch zu Hause lebt - Kiffer mit spiritueller Ader

Im neuen Film von Mark und Jay Duplass spielt Jason Segel einen 30-jährigen Kiffer, der an Zeichen glaubt, nur rumhängt, sich von der Couch bis zum Kühlschrank bewegt und noch zu Hause wohnt.

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Starttermin: 9. August 2012 - Laufzeit: 83 Minuten - Format: 2D - FSK: ab 6

Er kifft, ist träge und faul, hängt am liebsten rum und philosophiert über seinen Lieblingsfilm. Jeff ist der perfekte Loser, der es auch mit 30 Jahren noch nicht aus dem Keller seiner Mutter geschafft hat. Der neue Film der Duplass Brüder klingt erstmal nach einer ziemlich gewöhnlichen Comedy à la 'Hangover' & Co. Hier erwartet man derbe Witze und Kiffer-Humor.

»Jeff, der noch zu Hause lebt« überrascht dann aber doch und kommt mit angenehmen Indie-Charme daher. Und Jason Segel, der sich als Marshall Eriksen in 'How I Met Your Mother' sowieso schon das Image des sympathischen Durchschnittsmannes erspielt hat, macht sich auch auf der Kinoleinwand gut und stellt sich als Idealbesetzung für den kiffenden Jeff heraus.

Die Story

Jeff (Jason Segel) wohnt mit seinen 30 Jahren immer noch zu Hause - genau genommen im Keller seiner Mutter. Dazu ist er auch noch alles andere als beruflich ambitioniert. Auch was die anderen Aufgaben des Lebens angeht, stellt er sich als ziemlich unbedarft heraus. Den Keller verlässt er nur selten. Am liebsten philosophiert er über seinen Liebslingsfilm: 'Signs' mit Mel Gibson. Denn an Zeichen glaubt der liebenswerte Loser.

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Seine Mutter Sharon (Susan Sarandon) hätte den Sprössling derweil schon gerne mal aus dem Haus, ist generell frustriert und einsam und schlägt sich mit einem tristen Bürojob rum. Und Bruder Pat (Ed Helms), der das ziemlich genaue Gegenteil von Jeff ist, durchläuft gerade Eheprobleme und eine verfrühte Midlife Crisis.

Jeff lässt sich von alledem wenig beirren und wartet stets seelenruhig auf ein Zeichen des Universums, welches seinem Leben einen Sinn verleihen soll. Und so kommt es, dass eines Morgens das Telefon klingelt und nach Kevin gefragt wird. Bei Jeff im Keller gibt es keinen Kevin – aber das kann kein Zufall sein! Der Anruf wird sogleich als Zeichen gedeutet und wird Jeff den ganzen Tag lang beschäftigen. Einen Tag, voller ungewöhnlicher Ereignisse und mit schwerwiegenden Konsequenzen.

Der liebenswerte Loser

Jason Segel ist anscheinende prädestiniert für Rollen, in denen er liebenswerte Durchschnittsmänner verkörpert. Als Marshall Eriksen in 'How I Met Your Mother' flimmert er regelmäßig erfolgreich über die Fernsehbildschirme und beglückt damit zugleich auch noch massenweise weibliche Fans. Dass der zwischenzeitlich auch mal recht pummelige Schauspieler zum Sex-Symbol avanciert ist, kam wohl nicht nur für ihn selber etwas verwunderlich, entspricht er doch so gar nicht dem Stereotypen. Aber: Jason Segel hat Charme und Charakter und macht sich äußerst gut als Typ von nebenan. Mit 'Fast Verheiratet' ist er noch gar nicht raus aus den Kinos, da läuft schon der nächste Film mit ihm in der Hauptrolle an.

Jeff ist immer und überall auf der Suche nach Zeichen des Universums. Jeff ist immer und überall auf der Suche nach Zeichen des Universums.

Jeff ist stets bekifft, faul und eine ziemliche Trantüte. Seine Mutter treibt die Lethargie des Sohnes zur Weißglut und Pat schämt sich für den verlotterten Bruder. Aber Jeff lässt sich nicht beirren. Stattdessen flüchtet er sich in eine Phantasiewelt. Eine Welt, in der er stets auf Zeichen wartet, die seinem tristen Leben endlich einen Sinn verleihen sollen. Eine Welt, in der alles aus einem guten Grund passiert und nichts Zufall ist. Mit alltäglichen Angelegenheiten wie Job oder Freunden beschäftigt er sich dahingegen wenig. Man könnte meinen, dass er am Kiffen und Faullenzen wirklich Spaß haben könnte, dem ist aber nicht so.

Jeff wirkt zwar wie ein klassischer Loser, er ist aber nicht einfach nur faul, sondern auch totunglücklich. Als er sich in seinem Glauben an wegweisende Zeichen bestätigt sieht, blüht er förmlich auf und kommt endlich einmal aus sich heraus. Als Zuschauer kann man die Wut und Frustration von Jeffs Familie nachvollziehen. Trotzdem bleibt man stets auf Jeffs Seite und wünscht ihm, dass er es endlich schafft, sich aus seiner Depression heraus zu wühlen und mehr Freude am Leben zu haben.

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