Der Chef von Lionhead ist nicht unschuldig daran, dass Bernd Beyreuther heute nicht etwa der Boss einer Grafikagentur, sondern des Entwicklerstudios Radon Labs (Drakensang) ist. »Wir haben schon zu DDR-Zeiten alles Mögliche gemacht, doch richtig angefangen hat es 1994. Da waren meine Freunde und ich nämlich auf der Amiga-Messe, und dort habe ich Peter Molyneux kennengelernt, der uns eine Stunde lang sein Magic Carpet vorstellte. Das war so inspirierend, dass ich dachte: Ich muss auch sowas machen! So kam es zum Actionspiel Urban Assault.«
Bernd Beyreuther, eigentlich studierter Animator, ist heute Game Designer, genau wie Peter Molyneux.
Die Energie macht's
Ein Game Designer denkt sich Spiele aus. Er entwirft Welten, Geschichten und Charaktere, vor allem aber die grundlegenden Mechanismen, nach denen ein Spiel funktioniert. Er spürt der Seele jedes Unterhaltungsprogramms nach: dem Spielspaß. Game Designer müssen nicht zwingend etwas von Programmierung verstehen, vielmehr sollten sie mit Literatur, Theater und Filmen vertraut sein, also etwas von guten Geschichten und Dramaturgie verstehen. Dazu muss sich ein analytischer Verstand addieren, der gleichermaßen Spielregeln entwerfen und auf Schwachstellen hin abklopfen kann.
Entscheidend ist laut Bernd Beyreuther aber die Energie: »Vor Jahren hing über meinem Bett ein Interview mit Chris Crawford [Anm. d. Red.: bekannter Designer, Autor und Initiator der Game Developers Conference]. Er wurde gefragt, welche Talente man als Game Designer mitbringen muss. Crawford sagte, dass es eigentlich keine Rolle spiele, wo jemandes Fachgebiet liege. Entscheidend sei, in diesem Bereich etwas erreichen zu wollen.« Der Star-Designer Peter Molyneux sekundiert: »Ich gebe Leuten immer den gleichen Rat: Wisst, was ihr wollt! Man muss von einer Leidenschaft angetrieben werden. Wenn mir jemand eine selbst gebaute Half-Life-Karte vorlegt, beeindruckt mich das mehr als ein Universitätsabschluss.«
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