John Carpenter's The Ward - Horror-Comeback im Irrenhaus

Mit reichlich Verspätung schafft es der Gruselfilm The Ward doch noch in die deutschen Kinos. Ob John Carpenter's Grusel-Comeback die Eintrittskarte wert ist, verraten wir in der Filmkritik.

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Ob Halloween, The Fog oder Das Ding aus einer anderen Welt - Kultregisseur John Carpenter galt einst als Großmeister des Grauens. Das ist lange her. Sein letzter Kinofilm Ghosts of Mars mit Jason Statham ist zehn Jahre alt, sein letzter wirklich relevanter Film Die Mächte des Wahnsinns ist siebzehn Jahren her.

Doch 2009 meldete sich Carpenter mit dem klassischen Geisterfilm The Ward zurück, der nach einem kleinen US-Start jetzt auch endlich bei uns in den Kinos läuft. Doch kann der Comeback-Streifen an die Qualität der Klassiker anknüpften.

Die Story

Als Kristen (Amber Heard) in den 70ern in eine Anstalt für Geisteskranke eingeliefert wird, wehrt sie sich mit Händen und Füßen gegen die Pfleger. Wieso sie ein Haus in Brand gesteckt hat, weswgen sie eingewiesen wurde, und was davor war, weiß sie nicht mehr. Umgeben von Verrückten und bedroht von den verschiedenen Betäubungsmaßnahmen des Anstaltsleiters ala Einer flog über das Kuckucksnest sieht Kristen nur einen Ausweg. Entschlossen versucht sie auf jedem erdenklichen Weg zu fliehen, was sich jedoch schnell als außerordentlich schwierig herausstellt.

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Kniffliger wird es noch, als ein ortsansässiger Geist auftaucht und langsam anfängt, die anderen Mädchen umzubringen und auch Kristen nach dem Leben zu trachten. Mutig widersetzt sich die junge Frau daraufhin menschlichen und übernatürlichen Gefahren und versucht weiter, die Institution eiligst zu verlassen, bevor sie an der Reihe ist, ihren Verstand oder ihren Mut zu Fliehen verliert.

Hinter Gittern: Der Frauenknast

Gute Gruselgeschichten fangen meist damit an, dass schon die gewählte Handlungsumgebung für ordentliche Grundatmosphäre sorgt. Ein Gefängnis ist bereits ein unheimlicher Ort, doch in einer Anstalt für Geisteskranke ist man nicht nur physischer Gefangener; der Wahnsinn und Unberechenbarkeit der anderen Insassen nagen wie auch die aufgezwungenen Sedative unentwegt am Verstand, bis man irgendwann einmal selbst nur noch lullend in der Ecke sitzt und harmlos bis ans Ende aller Tage bunte Bauklötzchen stapelt.

Ein erstklassiges Setting also, das in Carpenters Film jedoch nur partiell ausgenutzt wird. So ist die Anstalt lediglich eine Ansammlung von Barrikaden zwischen Kristen und ihrer Freiheit, und Carpenter vermag es nicht, ihren trüben Aussichten ansprechend Ausdruck zu verleihen. In erster Linie liegt dies an einer viel zu kurzweiligen Regie, denn bis auf einige geringfügig gelungenen Spannungsmomente hastet Carpenter regelrecht durch seine Szenen. Weil er sich keine Zeit nimmt, die Szenen atmen zu lassen, kommt selten eine Atmosphäre der Beklemmung auf.

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