Kein Ende für Winamp & Shoutcast - AOL verkauft an Radionomy (Update)

Am 20. Dezember sollten eigentlich die Tore von Winamp und Shoutcast geschlossen werden, doch anscheinend laufen Verkaufsverhandlungen, die das verhindern könnten.

Winamp und Shoutcast werden nicht eingestellt, sondern durch Radionomy weiterentwickelt. Winamp und Shoutcast werden nicht eingestellt, sondern durch Radionomy weiterentwickelt.

Update 15.01.2014: Die Gerüchte um den Verkauf von Winamp und Shoutcast an Radionomy wurden nun auch offiziell bestätigt. Der belgische Online-Radio-Anbieter übernimmt damit rund 50.000 Internet-Radios und will auch den Winamp-Player weiterentwickeln. Online-Radios sollen noch besser eingebunden werden und auch den Markt für mobile Geräte und sogar Kraftfahrzeuge hat Radionomy laut einem Bericht auf TechCrunch für die Zukunft ins Auge gefasst.

AOL soll laut inoffiziellen Quellen zwischen fünf und zehn Millionen US-Dollar und einen Anteil von 12 Prozent an Radionomy erhalten, die eine reine finanzielle Beteiligung darstellen. 1999 hatte AOL selbst für Nullsoft 80 Millionen US-Dollar bezahlt. Durch die Übernahme bietet Radionomy nun rund 60.000 Internet-Radios an, rund die Hälfte aller Stationen weltweit.

Bisherige Meldungen: Techcrunch gehört wie Winamp und Shoutcast zu AOL und könnte daher durchaus über Insider-Informationen verfügen. Wie das Blog meldet, befindet sich AOL anscheinend kurz davor, Gespräche über einen Verkauf erfolgreich abzuschließen. Schon bei der Ankündigung der Einstellung der Dienste waren erste Gerüchte aufgekommen, Microsoft könnte vielleicht an einer Übernahme von Winamp und Shoutcast interessiert sein. Vor allem Shoutcast würde laut den Spekulationen gut zu Xbox Music passen. Außerdem hat der Dienst Millionen Nutzer, die für Microsoft ebenfalls von Interesse sein könnten. Ob die nun erwähnten Verhandlungen mit Microsoft oder einem anderen Interessenten stattfinden, weiß auch die Quelle von Techcrunch nicht, aber beide Seiten seien zuversichtlich, dass man sich einigen könne. Daher sei auch eine Schließung zum heutigen Tag nicht im Sinne von AOL und des möglichen Käufers. AOL wollte zu dem Bericht keine Stellung nehmen. Es ist zwar keine Bestätigung für Verhandlungen zwischen AOL und einem möglichen Käufer wie Microsoft, doch zumindest die Behauptung, die Dienste würden nicht am 20.Dezember geschlossen, hat sich bewahrheitet. Die Winamp-Webseite ist samt Downloads noch immer zu erreichen und auch der Shoutcast-Dienst funktioniert mit rund 49.000 Internet-Radios wie gewohnt.

Nachdem Winamp am 20. Dezember doch nicht das angekündigte Ende gefunden hat und weiterhin über einen möglichen Kauf durch Microsoft spekuliert wird, hat Neowin bei Eddy Richman von Winamp über Twitter nachgefragt. Allerdings kann oder darf auch Richman nichts zur Lage sagen. Er antwortet aber mit angehängtem Smilie, dass »offensichtlich etwas passiert« und er Neuigkeiten im Falle des Falles über den offiziellen Twitter-Account @winamp mitteilen wird. Währenddessen hat Spotify mit Spotiamp einen Player veröffentlicht, der wie Winamp aussieht, mit Shoutcast funktioniert und auch Musik von Spotify streamen kann. Winamp und Shoutcast werden laut einem Bericht von TechCrunch von AOL an Radionomy verkauft. Radionomy mit Sitz in Brüssel, Belgien, hat bereits rund 6.000 Internet-Radiostationen in seinem Katalog und legt viel Wert darauf, jedem die Möglichkeit zu einer eigenen Radiostation zu bieten. Die bis zu 50.000 Shoutcast-Stationen würden das Angebot daher enorm ausweiten. Die Winamp-Software könnte durch spezielle Funktionen für Radionomy ergänzt werden. Noch sei der Verkauf aber nicht abgeschlossen, das soll jedoch bis zum 3. Januar der Fall sein. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür noch nicht, doch die Nameserver für die Winamp-Domain wurden bereits von AOL zu Radionomy verlegt.

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