Alpha Colony
Alpha Colony wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Brett- als ein modernes Computerspiel. Das war allerdings durchaus beabsichtigt, denn Erfinder Christopher Williamson und sein kleines Team sind bekennende Retro-Fans, die mit Alpha Colony den Charme von Multiplayer-Klassikern aus der Atari-Ära wieder aufleben lassen wollten. Zu den Vorbildern gehörten laut Beschreibung MULE, Civilization und tatsächlich auch Die Siedler von Catan.
Bemerkenswerter als das Projekt an sich ist sein Scheitern: Alpha Colony hat das angepeilte Budget von 50.000 Dollar nämlich gerade mal um sage und schreibe 28 Dollar verfehlt. Aber, wie eingangs erwähnt, selbst wenn lediglich ein Cent fehlt, fließt kein Geld an die Entwickler. So fielen auch Williamsons Pläne ins Wasser.
Dabei war Alpha Colony bereits zum zweiten Mal angetreten. Beim ersten Versuch hatten die Macher immerhin noch 100.000 Dollar sammeln können - allerdings auch 500.000 anvisiert. So war Williamson nach eigener Auskunft gleichermaßen enttäuscht wie erleichtert über den Flop. "Es ist frustrierend, so kurz vor der Zielgeraden zu scheitern. Auf der anderen Seite ist es vielleicht besser so. Denn mit 50.000 Dollar hätten wir gerade mal externe Arbeiten bezahlen können. Für mich und mein Team wäre nichts übriggeblieben und das Spiel wäre kaum so gut geworden, wie ich es mir ausgemalt hatte. Wir hatten eigentlich gehofft, wenigstens wieder die 100.000er-Marke zu knacken."
The Realm
Mit gerade einmal 94.000 von den erhofften 195.000 Pfund blieb The Realm deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dabei hatte das Point-&-Click-Adventure eigentlich viele erfolgversprechende Zutaten: Reizende 2D-Grafik, eingängige Musik, erfahrene Entwickler, die unter anderem an Mortal Kombat, Dead Island und Mass Effect mitgewirkt haben, eine ausführliche Projektpräsentation mit zahlreichen Videos und detaillierten Inhaltsbeschreibungen, eine fortgeschrittene Vorabversion und eine fantasievolle Geschichte.
Warum The Realm dennoch so wenige Investoren für sich gewinnen konnte? Die Macher von Atomhawk Design haben da ihre eigene These: Europäische Entwickler hätten es bei amerikanischen Kunden besonders schwer, und ohne Geld aus den Vereinigten Staaten sei das anvisierte Ziel nicht zu erreichen gewesen. Wir glauben allerdings eher, dass es in den vergangenen Jahren dank Firmen wie Daedalic einfach zu viele gute Adventures gab - so groß ist der Markt nun einmal nicht.
Risikofreudige Genrefans hatten ihr Geld schon vorher in Doublefines früher gestartetes Broken Age gesteckt. Nach eigener Aussage geben die Macher The Realm trotz des Misserfolgs noch nicht auf und wollen eventuell gegen Ende des Jahres einen zweiten Anlauf nehmen.
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