Für zum Testzeitpunkt 120 Euro erhalten Sie die Kingston SSD Now V+ 100 mit 96 GByte Kapazität in der Bundle-Version mit einiger Zusatzausstattung. Wer nur die nackte SSD will, spart nochmals 10 Euro. Anstatt auf die weit verbreiteten Sandforce-1200-Controller zu setzen, nutzt Kingston bei der SSD Now V+ 100 ein Modell von Toshiba. Die Speicherchips entstammen noch der älteren 34-Nanometer-Generation, die in Bezug auf die Leistung aber nicht schlechter sind als die aktuelleren 25-nm-Chips wie sie etwa die Intel SSD 320oder die OCZ Vertex 3verwenden. Neben der 120 Euro teuren 96-GByte-Variante gibt es auch Modelle mit 64 GByte (100 Euro), 128 GByte (180 Euro) und 256 GByte (390 Euro).
Wie wir testen
Alle SSDs schließen wir an der SATA3-Schnittstelle des Asus P8P67 Evo R3.0 (Intel P67, Sockel 1155) an, das mit einem Intel Core i7 2600Ksowie 4,0 GByte DDR3-RAM bestückt ist. Als Benchmark nutzen wir den AS SSD Benchmark von Alexej Schepeljanski. Die Lese- und Schreibleistung von großen, zusammenhängenden Dateien wie etwa Videos gibt die »Sequenzielle Performance« an. Unter »Random Performance« sehen Sie die Lese- und Schreibleistung der SSD bei kleinen, zufällig verteilten Dateien, die für das Booten des Betriebssystems sowie beim alltäglichen Arbeiten mit Windows wichtig sind. Dazu kommen die durchschnittlichen Zugriffszeiten der SSD, die vor allem bei vielen parallelen Dateizugriffen die Reaktionsfreudigkeit des Systems beeinflussen.
Neben den reinen Benchmarks bewerten wir aber auch die Praxis und messen die Zeit, die vom Drücken des Power-Knopfes über die Bios-Initialisierung bis zum vollendeten Start von Windows 7 inklusive Steam-Client, Viren-Scanner und einigen Sidebar-Gadgets vergeht. Das ist näher am PC-Alltag als nur die reine Windows-Ladezeit von der (SSD-)Festplatte anzugeben. Außerdem messen wir die Ladezeiten eines Crysis-Levels sowie einer großen Stadt in Anno 1404. Zum Vergleich haben wir mit der Seagate Barracuda XT auch eine schnelle herkömmliche Festplatte mit 2,0 TByte, 7.200 U/Min und SATA3-Schnittstelle die Benchmarks durchlaufen lassen. Beim Benchmark-Diagramm der Zugriffszeiten haben wir die Barracuda XT aber weggelassen, da sie mit durchschnittlich 16,46 Millisekunden beim Lesen und 2,46 ms beim Schreiben um ein Vielfaches länger braucht als die SSDs mit Zugriffszeiten unter 1,0 ms und damit den Maßstab der Balken sprengen würde.
Benchmarks
Beim Lesen großer, zusammenhängender Dateien (Sequenzielle Performance) kann die Kingston SSD Now V+ 100 bei den populären SATA2-Modellen mit Sandforce-1200-Controller wie etwa der OCZ Vertex 2 oder der Corsair Force 120 mithalten. Im Schnitt 220,5 MByte pro Sekunde liegen knapp unter dem SATA2-Limit, das etwa Intels SSD 320 mit 264,3 MByte/s voll ausreizt. Beim Schreiben großer Dateien übertrifft die Kingston SSD Now V+ 100 die Sandforce-1200-Modelle von Corsair und OCZ mit 202,6 zu 132,6 beziehungsweise 131,5 MByte/s sogar spürbar. Beim Lesen und Schreiben kleiner, zufällig verteilter Dateien (Random Performance) schneidet die Kingston SSD Now V+ 100 zwar insgesamt etwas schlechter ab, kann aber immer noch gut mit den teils wesentlich teureren Konkurrenten wie der Intel SSD 510 mithalten und liegt um Größenordnungen über einer herkömmlichen Festplatte wie der Seagate Barracuda XT (siehe Benchmarks).
Und obwohl die Kingston-SSD in den synthetischen Benchmarks wie etwa den mittleren Zugriffszeiten ab und an das Schlusslicht bildet, ist sie bei den Ladezeiten von Windows 7 und den Spielständen kaum langsamer als die Top-Modelle. Das spricht für den verwendeten Toshiba-Controller, der in realen Anwendungen die teils niedrigen Benchmark-Ergebnisse zumindest teilweise wett machen kann. In Anno 1404 braucht die SSDNow V+100 zwar 14 Sekunden länger, um den Spielstand zu laden als die OCZ Vertex 3 (1m 34s gegen 1m 20s), beim Windows-Start ist sie aber nur irrelevante drei Sekunden langsamer und fast doppelt so schnell wie die Seagate Barracuda XT.
Ausstattung
In der uns vorliegenden Bundle-Version liegt der SSDNow V+100 neben einem 3,5-Zoll-Rahmen zum Einbau der SSD in die Festplattenschächte gängiger PC-Gehäuse auch eine Software zum Spiegeln Ihrer Windows-Installation auf die SSD bei. Dazu kommt ein Adapterkabel für ältere Netzteile, die nur einen vierpoligen Molex-Stecker statt einem SATA-Strom-Anschluss besitzen und sogar ein schmales USB-2.0-Gehäuse, um die SSD als externe Festplatte zu verwenden. Wer darauf verzichten kann, bekommt die SSDNow V+100 in der Bulk-Version nochmals zehn Euro günstiger. Angesichts des geringen Aufpreises ist die Bundle-Version aber ein faires Angebot.
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