Der Wechsel vom Weltraum auf die Planetenoberfläche in Homeworld: Deserts of Kharak stört mich überhaupt nicht. Für mich ist auch das neue Homeworld ein vollwertiger Teil der Strategieserie, weil er perfekt an den Grafikstil der Vorgänger anknüpft und eine ähnliche Stimmung bietet. Trotzdem fehlen ein paar Funktionen, die ich mir teilweise auch für andere Echtzeit-Strategiespiele wünschen würde, besonders für die Story-Kampagnen, da ich am Multiplayer sowieso wenig Interesse habe.
Hier ist meine Liste der ausstehenden Wunsch-Features für Homeworld: Deserts of Kharak. Vielleicht setzen die Entwickler ja einige der Ideen in kommenden Patches noch um.
1. Gebt mir eine Rückspul-Funktion
Bei Rennspielen war das Rückspul-Feature seit seiner Einführung umstritten. Puristen sahen darin einen Cheat. Mich hat diese Funktion nie gestört, im Gegenteil. Bei der Grid-Serie habe ich gerne an der Uhr gedreht, auch weil der Effekt gut umgesetzt war. In Strategiespielen würde ich mir auch oft wünschen, die Zeit auf Knopfdruck zurückzudrehen. Klar, ich könnte auch einfach einen Speicherstand laden. Aber manchmal will ich eben nur ein paar Sekunden zurück.
Wer das als Cheaten empfindet, kann ja einfach die Hand vom Zeitschalter lassen. Zumal Speichern und Laden dann ja eigentlich auch Cheaten wäre, oder?
Schöner Nebeneffekt: Die Rückspul-Funktion wäre sicher auch ein grafische Hingucker, wenn Raketen plötzlich rückwärts fliegen und zerstörte Fahrzeuge wie von Zauberhand wieder zusammengesetzt werden. Bei Deserts of Kharak gäbe es da genug Details zu beobachten, denn hier fallen Einheitentrümmer teilweise physikalisch korrekt durch die Gegend.
2. Ich will eine Stopp-Taste
Wenn schon keine Rückspul-Funktion, dann gebt mir wenigstens eine optionale Pause-Taste. Bei einem meiner Lieblings-Strategiespiele, Joint Task Force, konnte ich problemlos in der Kampagne die Zeit anhalten und in Ruhe Befehle geben. Wer den Zeitdruck unbedingt braucht, kann gerne auf die Stopp-Taste verzichten.
Mir gefällt es hingegen, meinen Truppen in Ruhe genaue Anweisungen zu geben und mir dann die Ausführung anzusehen. Das dabei die »Echtzeit« in der Echtzeit-Strategie etwas auf der Strecke bleibt, ist mir herzlich schnuppe - mein Spielspaß geht vor.
3. Eine Action-Cam bitte
Ich kann mich an Homeworld: Deserts of Kharak gar nicht sattsehen, so gut gefällt mir der grafische Stil. Besonders die Fahrzeuge mit ihren kleinen Details gefallen mir so gut, dass ich sie mir so oft wie möglich aus der Nähe ansehen will. Das ist aber gar nicht so einfach, schließlich macht das Spiel ordentlich Druck und mir bleibt meist keine Zeit zum Sightseeing.
Das Echtzeit-Strategiespiel Star Wars: Empire at War hatte dafür die perfekte Lösung: eine Action-Kamera. Auf Tastendruck konnte man eine alternative Ansicht aktivieren, die ganz nah am Geschehen war und die Kämpfe mit dynamisch wechselnden Kamera-Perpektiven in Szene setzte.
Dann noch das Interface weg und schon könnte man mit einer solchen Funktion auch im neuen Homeworld ganz flott zusehen, wie toll die Fahrzeuge sich im Sand bewegen und gegeneinander kämpfen, wie sie über Dünen springen und dabei fast die Achsen brechen oder wie sie nach einigen Treffern in ihre Einzelteile zerfliegen. Natürlich kann ich theoretisch auch manuell ans Geschehen zoomen und die Kamera ausrichten, doch das kostet meist zu viel Zeit.
Für mich stellt sich da die Frage: Warum überhaupt so viele Details einbauen, wenn ich im Spiel sowieso keine Zeit dafür habe? Schade um die ganze Mühe der Designer.
4. Picture in Picture
»Picture in Picture« oder »Bild in Bild« wäre eine alternative Lösung als Ersatz für die Action-Cam. In Planetary Annihilation: Titans zeigt ein optionaler Zusatz-Bildschirm wichtige Ereignisse aus der Nähe an.
Diese Funktion würde sich für Homeworld ebenfalls eignen. Oder gehen wir doch einen Schritt weiter, immerhin bieten die meisten Grafikkarten heute Anschlussmöglichkeiten für mehrere Monitore. Warum nicht Homeworld auf zwei Monitoren spielen, wobei der zweite Bildschirm die Kämpfe dynamisch aus der Nähe zeigt?
Ich bin zwar meist kein großer Fan vom Spielen auf mehreren Monitoren, aber hier würde es sich doch sehr gut anbieten. Wer sogar drei Displays hat, könnte auch gleich noch den Sensor-Manager auf eine der Ansichten legen.
5. Höhere Zoomstufe ohne Sensor-Manager
Wer in Deserts of Kharak viel Übersicht will, schaltet mit Druck auf die Leertaste den Sensor-Manager an und sieht das Schlachtfeld mit hoher Zoomstufe in einer vereinfachten, blau eingefärbten Symboldarstellung. Das ist praktisch, aber nicht sehr schön und leider verbringt man zu viel Zeit in dieser Ansicht. Die maximale Zoomstufe in der eigentlichen Spielgrafik ist nämlich zu gering für die teils weiten Distanzen, über die in Homeworld gekämpft wird.
So nützlich der Sensor Manager auch ist, ich würde lieber die richtige Spielwelt sehen, statt so oft auf den blauen Schirm zu starren. Es wäre ein Leichtes, die maximale Zoomstufe in der Spielwelt noch etwas zu erhöhen. Ich hoffe auf einen entsprechenden Patch. Zumal Homeworld auch in der normalen Ansicht mit einheitenspezifischen Symbolen arbeitet und sich selbst bei hoher Zoomstufe gut steuern lässt.
6. Freie Tastenbelegung
Wieso Homeworld: Deserts of Kharak ohne konfigurierbare Tasten erscheint, ist mir unverständlich. Ich will die Kamerasteuerung auf WASD legen, geht aber nicht. Das Spiel zwingt mich, die Pfeiltasten zu nutzen oder die mittlere Maustaste. Auch andere Funktionen würde ich gerne umlegen - keine Chance. Hier müssen die Entwickler wirklich mit einem Patch nachbessern, denn das ist keine Wunschfunktion, das ist Pflicht in einem modernem PC-Spiel! PS: Ein skalierbares Interface wäre übrigens auch eine feine Sache, mir ist das HUD nämlich teilweise etwas zu groß.
Was fehlt Ihnen bei Homeworld?
Diese sechs Wunsch-Features sind natürlich nur eine ganz persönliche Liste und basieren auf den Vorlieben eines Spielers. Wir freuen uns deshalb über weitere Vorschläge von Homeworld-Spielern in den Kommentaren unter diesem Artikel. Was würden Sie sich von Deserts of Kharak in Sachen Spielfunktionen noch wünschen?
Über den Autor
Christian Fritz Schneider arbeitet seit acht Jahren für GameStar und GamePro und leitet heute die News-Redaktion der Webseiten. In seiner Freizeit macht er Let's Plays mit den Kollegen Daniel Feith, Michael Obermeier und Martin Le für ihren YouTube-Kanal GameTube und wenn noch Zeit bleibt, zeigt er auf GrummelFritz alte Klassiker oder vergessene Perlen, von C&C bis Heart of Darkness.
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