Der junge Mann durfte seinem Ärger freien Lauf lassen. Über den Kopfhörer hatte ihm sein Gegner schneidenden Lärm ins Ohr gepfiffen, 100 Dezibel, laut wie ein Schnellzug. Nun war die Gelegenheit zur Revanche gekommen: Am Monitor stellte er Dauer und Lautstärke ein, mit der das Gegengetöse in der Nachbarkabine einschlagen würde. Was der Student nicht wusste: Die Tonattacken landeten nicht im Ohr eines Menschen, sondern auf der Festplatte eines Computers. Denn Forscher erhofften sich einen Einblick in den Gemütszustand des Probanden: Er hatte vor dem Dezibelduell das Actionspiel Wolfenstein 3D gespielt. Mit dem Experiment untersuchte der Amerikaner Craig Anderson Ende der 90er an der Universität von Iowa die kurzfristigen Auswirkungen von brutalen Spielen auf die Aggressivität. Die Ergebnisse sollten ein neues Licht auf die Frage werfen, die Wissenschaftler seit über einem Jahrzehnt quält: Wirkt Gewalt in Spielen auf die Spieler?
Krieg im Kopf - Spiele sind kein Exotenfach
Spiele sind kein Exotenfach mehr: Die Wissenschaft forscht seit über einem Jahrzehnt an der Gewaltfrage. Man weiß längst, dass Bildschirmmorde auf den Spieler wirken. Man weiß nur nicht, wie stark.
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