In der Zeitung »New Yorker« gibt es seit dem Jahr 2005 einen kleinen Cartoon, dem der Text fehlt. Die Leser der Zeitung sollen ihre Ideen für den Text einsenden und der lustigste Beitrag wird dann am nächsten Tag abgedruckt. Inzwischen erhält die Zeitung pro Woche rund 5.000 Einsendungen, die für die Assistenten des Zeichners Bob Mankoff extrem viel Arbeit bedeuten. „Das Ansehen von 5.000 Einsendungen pro Woche zerstört ihren Verstand in rund zwei Jahren und dann hole ich einen neuen“, so Mankoff. Die Arbeit mache „blind für Humor“.
Auch aus diesem Grund hat Mankoff eine Zusammenarbeit mit Microsoft-Forschern gestartet, die einer Künstlichen Intelligenz beibringen soll, was lustig ist. Die KI wird mit dem Archiv der Cartoons und der Einsendungen gefüttert und soll so zumindest diese Art von Humor verstehen. Für KI-Forscher ist Humor mit Bereichen wie Sarkasmus oder Wortspielen eine besonders schwere Herausforderung. Microsoft hat aber auch ein Interesse daran, Dienste wie den Skype Translator zu verbessern, damit Witze korrekt verstanden werden.
Die Cartoons aus dem New Yorker wurden von Microsoft mit Beschreibungen versehen, die das Bild in zwei Kategorien einteilen, den Kontext und die Anomalien. Damit kann die KI dann arbeiten. Durchschnittlich sind alle von Menschen ausgewählten Einsendungen in den besten 55,8 Prozent der Auswahl der KI enthalten, so dass die Künstliche Intelligenz theoretisch schon die halbe Arbeit einsparen könnte. Mankoff glaubt aber nicht, dass Berechnungen irgendwann in der Lage sein werden, den menschlichen Humor komplett zu verstehen. Microsoft hingegen will durch die Forschungen erreichen, dass Computer irgendwann selbst Witze erzählen können, was auch die Zusammenarbeit mit Assistenten wie Cortana angenehmer machen könnte. Für den Microsoft-Forscher Eric Horvitz ist dieser Gedanke auch viel angenehmer als die übliche Befürchtung, KI würde »das Universum zerstören.«
Quelle: Bloomberg
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