Die Künstliche Intelligenz (KI) steht häufig im Kreuzfeuer der Spielekritik: Mal verhält sich dieser Gegner zu berechenbar, mal jener Passant komplett unrealistisch. Seitdem uns im Spieleklassiker Pac-Man die vier KI-Gespenster Blinky, Pinky, Inky und Clyde verfolgten, sind die Erwartungen an moderne Computerfiguren nun mal enorm gestiegen.
Das liegt auch am Wandel der Technik: Von den Pixelhaufen der 80er und 90er-Jahre erwartete wohl niemand großartige Gedankenblitze. Wenn heute jedoch in Grand Theft Auto 5 oder Assassin's Creed Unity Tausende von computergesteuerten Figuren realistische Städte bevölkern, dann passt sich auch die Erwartungshaltung entsprechend an: Spiele sehen besser und »echter« aus - also müssen doch auch ihre anderen Aspekte Fortschritte gemacht haben. Darunter eben die KI.
Doch so einfach ist das nicht, die Künstliche Intelligenz gerät bei der Spieleentwicklung häufig ins Hintertreffen. Denn erstens lässt sich eine zeitgemäße Optik viel besser vermarkten als eine »um 13 Prozent bessere KI« und genießt entsprechende Priorität. Zweitens unterliegt die KI-Programmierung diversen Tücken.
Über Letztere haben wir im ersten Teil unseres KI-Reports mit Entwicklern und Wissenschaftlern gesprochen. Quintessenz: Eine KI darf niemals allwissend sein, sondern muss auch Fehler machen, um Spieler nicht zu frusten. Zugleich setzt die heutige Hardware der Künstlichen Intelligenz enge Grenzen. Selbst wenn die Cloud-Berechnung bald größere Intelligenzsprünge ermöglichen könnte, bleibt derzeit meist der Prozessor der Flaschenhals, weil er die KI-Daten verarbeiten muss.
Doch genug über die Gegenwart gejammert, wir wagen den Ausblick in die Zukunft: Wie können computergesteuerte Spielfiguren künftig realistischer, echter, glaubwürdiger werden? Einen Fingerzeig geben die aktuelle KI-Forschung der Internetriesen - und das große Projekt eines kleinen Indie-Studios.
Künstliche Intelligenz in Spielen, Teil 1
Im ersten Teil unseres KI-Reports haben wir uns vor allem mit der Frage beschäftigt, warum Künstliche Intelligenz in Spielen so oft hinter ihren (theoretischen) Möglichkeiten zurückbleibt. Mit Entwicklern und Wissenschaftlern sprachen wir über die Tücken und Herausforderungen des KI-Designs.
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