Laser - Australische Wissenschaftler entwickeln Traktorstrahl

Durch gezielte Manipulationen haben australische Wissenschaftler einen Laserstrahl zu einem Traktorstrahl umfunktioniert.

Jedem Science-Fiction-Fan ist er wohl ebenso geläufig wie Laserwaffen oder Warp-Antriebe: Der Traktorstrahl, der ganze Raumschiffe ohne Chance auf Entkommen anzieht. In Australien haben nun Wissenschaftler an der Nationaluniversität in Canberra aus Laserlicht einen solchen Traktorstrahl entwickelt. Nur an der Anziehungskraft fehlt es noch etwas: Statt Raumschiffen werden einzelne mikroskopisch kleine Partikel transportiert.

Der als Traktorstrahl funktionierende Laserstrahl ist innen hohl. Lichtabsorbierende Partikel werden durch diesen wie durch ein Rohr bewegt - in bisherigen Versuchen bis zu 1,5 Meter weit. Professor Andrei Rode, Leiter des Projekts erklärt die Funktionsweise:

»Wenn Schwerkraft, Luftströme und zufällige Bewegungen von Luftmolekülen den Partikel aus dem Zentrum [des Laserstrahls] drücken, wird eine Seite vom Laser beleuchtet, während die andere unbeleuchtet bleibt. Das erzeugt einen winzigen Schub - photophoretische Kraft genannt - der den Partikel zurück ins dunkle Innere schiebt. Neben dem Effekt, der das Teilchen in der Mitte gefangen hält, drückt ein Teil der Energie des Laserstrahls und die daraus resultierende Kraft das Teilchen entlang des Strahls durch die hohle Laserröhre.»

Im Vakuum des Weltalls funktioniert die Technologie zwar nicht, die Wissenschaftler sehen aber eine Menge praktischer Anwendungen hier auf der Erde: darunter die gezielte Steuerung und das Zusammenballen von Nano-Teilchen und das Transportieren von gefährlichen Substanzen mit geringer Kontaminationsgefahr und ohne dass ein Mensch in der Nähe sein muss.

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