League of Legends - Angespielt: Kein Test, obwohl es schon im Laden liegt

Der Test von League of Legends verschieben wir so lange, bis alle Spielelemente funktionieren.

Dass Spiele unfertig in den Handel kommen, ist zwar traurig, aber nichts Neues. Bei League of Legends sind's allerdings keine Bugs, die das Spielvergnügen trüben. Stattdessen laufen derzeit die sogenannten »Startfeierlichkeiten«, während denen man den Klon der Warcraft 3-Modkarte Defense of the Ancients schon einmal ausprobieren kann. Im Grunde also ein Lockangebot, auch wenn League of Legends noch gar nicht komplett funktioniert.

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Der Client von League of Legends ist kostenlos und lässt sich einfach auf der offiziellen Website herunterladen. Wer mag, kann dann reales Geld in zusätzliche Extras investieren. Beziehungsweise könnte, wenn der Shop von League of Legends schon eröffnet wäre. In der Startphase ist die Verkaufsplattform allerdings noch geschlossen, sodass ein wesentliches Spielelement fehlt.

Außerdem ist es derzeit weitgehend sinnlos, die Verkaufsversion von League of Legends zu kaufen, die bereits seit dem 30. Oktober im Laden liegt. Wir dieses sogenannte »Collector's Pack« für (happige!) 30 Euro kauft, darf zwar alle 40 Heldentypen spielen und bekommt exklusive, mächtige Runen (Zaubersymbole, die Kampfvorteile bringen). Doch diese Extras dürfen Sie erst dann nutzen, wenn die Startphase beendet und der Shop eröffnet wurde.

Das soll erst Ende November geschehen, ein genaueres Datum konnte uns der Publisher GOA auf Anfrage nicht mitteilen. Derzeit profitieren Käufer des »Collector's Pack« lediglich von einem Erfahrungsbonus, dank dem sie schneller im Spielerlevel aufsteigen (dazu gleich mehr).

In der Kartenmitte stößt unser Team auf die gegnerischen Helden. In der Kartenmitte stößt unser Team auf die gegnerischen Helden.

Weil League of Legends folglich noch unvollständig ist, verzichten wir auf einen Test und warten, bis die »Startphase« endet. Wobei wir's natürlich für ausgesprochen dreist halten, dass das »Collector's Pack« schon jetzt im Laden steht, ohne große Vorteile zu bringen.

Das hat uns aber natürlich nicht davon abgehalten, League of Legends anzuspielen. Dass sich das Multiplayer-Strategiespiel wie ein Klon von Defense of the Ancients anfühlt, ist kein Wunder, schließlich stammt League of Legends von denselben Entwicklern.

Dementsprechend treten auf dem Schlachtfeld (derzeit gibt's erst eine Karte sowie die Beta-Version einer weiteren) zwei Fünferteams gegeneinander an, jeder Spieler steuert einen von 40 Helden. In der Startphase dürfen wir die bereits alle ausprobieren, später müssen wir viele davon extra kaufen. Das Spielziel ist, sich gemeinsam mit computergesteuerten Soldaten durch Feindhelden und -krieger sowie Geschütztürme zu kämpfen, um die gegnerische Basis einzuäschern.

Unser Team stürmt die gegnerische Basis. Unser Team stürmt die gegnerische Basis.

Dabei profitiert League of Legends vom klassischen Defense of the Ancients-Suchtfaktor: Es macht einfach Spaß, Feindhelden zu jagen, Erfahrung zu sammeln, neue Fähigkeiten zu lernen und Ausrüstung zu kaufen (besiegte Feinde bringen Gold). Die extrem an Warcraft 3 erinnernde Comicgrafik wirkt stimmig, wenn auch weder spektakulär noch übermäßig detailliert.

Ein Suchtfaktor von League of Legends ist unser Spielerprofil. Während unser Held in jeder Partie wieder als Stufe-1-Neuling startet, sammelt wir für unseren »Beschwörer«, also unser Benutzerkonto, durch absolvierte Matches ebenfalls Erfahrung und steigen im Level auf.

So verdienen wir Fertigkeitspunkte, mit denen wir in einem dreigeteilten Talentbaum Kampfboni für unsere Helden freischalten, etwa eine erhöhte Chance auf kritische Treffer. Außerdem verdienen wir auf höheren Stufen zusätzliche Kampfzauber, etwa Heilung oder Teleportation. Zwei davon dürfen wir dann aufs Schlachtfeld mitnehmen.

In unserem Spieleprofil sammeln wir auch partieübergreifend Erfahrung. In unserem Spieleprofil sammeln wir auch partieübergreifend Erfahrung.

Weitere Kampfvorteile verschaffen wir unseren Helden über Runen, die wir zu Sets anordnen, in die mit steigendem Spielerlevel immer mehr Zaubersymbole passen. Blöd nur, dass die Runen noch nicht funktionieren, weil der Shop von League of Legends noch geschlossen ist. Dort könnten wir die Runen nämlich mit (durch Siegen verdienten) Einflusspunkten oder mit echtem Geld erwerben.

Ansonsten hinterlässt League of Legends einen durchaus ordentlichen Eindruck, zumal es sich bis aufs Interface genauso spielt wie Defense of the Ancients: Die Schlachten machen Spaß, die Heldentalente sind schön abwechslungsreich, nur die wenigen Karten stören. Trotzdem warten wir mit dem Test. Wir wollen League of Legends erst dann eine Wertung geben, wenn alle Spielelemente funktionieren.

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