Vierzig Tage eingepfercht auf einer Arche, so ganz ohne WLAN, und das Sonnendeck muss man sich bei dem Dauerregen auch verkneifen. Kein Wunder, dass die Passagiere gereizt sind und alles anspucken und beißen, was ihnen in die Quere kommt. Jene Tiere, die zu Beginn der Sintflut noch anstandslos in Noahs Arche marschierten, sind gegen Ende der Kreuzfahrt nicht mehr willens, den Anweisungen des Bordpersonals zu folgen.
Also muss Noah persönlich die Viecher mit Futterkanonen beschießen, bis sie gesättigt einschlafen und sich dadurch leichter entladen lassen. Ja, klingt … sinnvoll. Die Logikdefizite der Hintergrundstory sind jedenfalls noch das geringste Problem von Super 3D Noah's Ark.
Der Shooter verwandelte id Softwares Schießbude Wolfenstein 3D in ein niedliches Bibelspiel. Schwerter zu Pflugscharen kann ja jeder, aber aus Naziwächtern bissige Ziegen zu machen, das erfordert schon erhebliche kreative Energien.
Religion in Spielen, Teil 1: Godmode
Der Autor
Heinrich Lenhardt (konfessionslos) berichtet seit 1984 über Computerspiele und hat neben legendären Klassikern auch so manches merkwürdige Machwerk erlebt. An einen absurderen Ego-Shooter als das notdürftig von Wolfenstein auf Altes Testament umgestrickte Super 3D Noah's Ark kann er sich beim besten Willen nicht erinnern.
Reibach mit Religion machen
Eigentlich will die US-Firma Color Dreams ja ein Spiel zum Horrorfilm »Hellraiser« produzieren, einem wüsten Streifen von Regisseur Clive Barker. Dazu hat man von id Software die Engine des in Deutschland beschlagnahmten Nazi-Shooters Wolfenstein 3D lizenziert und versucht zunächst, sie auf Nintendos 8-Bit-Konsole NES zum Laufen zu bringen.
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