Der chinesische Konzern Lenovo übernahm im Mai 2005 die PC-Sparte von IBM und ist mittlerweile der viertgrößte PC-Hersteller weltweit. Nun will Lenovo in den Markt der Spielekonsolen einsteigen und Microsoft, Nintendo und Sony angreifen, berichtet Chinadaily. Wie die Xbox 360 mit Kinect so soll sich auch die Ebox über eine Kamera komplett per Bewegungssteuerung bedienen lassen.
Zu einem Preis, der oberhalb der Wii (200 Euro), aber unterhalb der Xbox 360 (240 Euro) liegen soll, will Lenovo die Ebox noch im ersten Quartal 2011 an den Start bringen. Der Lieferumfang soll 30 Casual-Spiele umfassen. Nach den bisher verfügbaren Informationen folgt die Ebox dem Casual-Ansatz von Nintendos Wii. Lenovo sagt offen, man solle von der Ebox keine Grafikwunder erwarten, denn man richte sich eher an Familien und will vornehmlich gewaltfreie Spiele auf der neuen Plattform sehen.
Immerhin eine Millionen Geräte möchte Lenovo in den ersten zwei bis drei Jahren in China absetzen. 16 internationale Spieleentwickler hätten bereits Verträge unterzeichnet, um für die Ebox entwickeln zu können. In China wäre die Ebox die einzige offiziell erhältliche Konsole. Der Import von Konsolen aus dem Ausland ist seit dem Jahr 2000 illegal, angeblich, um die Gesundheit der Jugend zu schützen.
Wie Microsoft auf die Namensgebung der Ebox reagieren wird, zeigt sich möglicherweise erst, sollte Lenovo seine Spielekonsole auch außerhalb Chinas verkaufen wollen. So ohne Weiteres wird der Xbox-360-Hersteller die augenscheinliche Provokation dann sicher nicht hinnehmen. Juristische Auseinandersetzungen um die Namensrechte sind praktisch vorprogrammiert.
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