Linus Torvalds war laut dem Interview auf der Embedded Linux Conference bislang nur einmal wirklich vom Erfolg von Linux überrascht. Zwar sei es nun möglich, mit einem Linux-basierten Smartphone über Linux-basierte Router Verbindung zu Linux-Servern in einem Datenzentrum aufzunehmen, auf der eine Künstliche Intelligenz Ratschläge zum Kauf des nächsten Linux-basierten Gerätes gibt, doch nichts davon sei über Nacht geschehen.
Allerdings habe er vor 15 Jahren bemerkt, dass es auch Zapfsäulen mit integrierten Werbebildschirmen gibt, die Linux nutzen. Das habe ihn erstaunt, aber seitdem sei die Entwicklung fortgeschritten und viele Einsatzbereiche von Linux seien inzwischen komplett unsichtbar und auch ihm selbst nicht bekannt.
Auf die Frage, ob Linux auf dem Desktop ein Fehlschlag sei, antwortete Torvalds: »Der Desktop hat die Welt nicht erobert wie es Linux in vielen anderen Bereichen getan hat, aber wenn ich auf meine eigene Nutzung blicke, dann sieht mein Desktop so viel besser aus, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Trotz der Tatsache, dass ich manchmal nicht sehr höflich zu den Leuten bin, die an der Desktop-Benutzeroberfläche arbeiten, weil ich meine Arbeit erledigen will. Schön steht bei mir nicht ganz oben auf der Liste.«
Er sei aber sehr glücklich mit dem Linux-Desktop, denn er habe das Projekt ja für seine eigenen Bedürfnisse gestartet und die seien ziemlich erfüllt. »Darum ist es für mich kein Fehlschlag. Natürlich würde ich es lieben, wenn Linux auch diese Welt übernimmt, aber es hat sich herausgestellt, dass das dieser Bereich sehr schwer zu betreten ist. Ich arbeite noch daran. Es sind jetzt 25 Jahre. Ich kann das 25 weitere tun. Ich werde sie zermürben.« Auch nach 25 Jahren sei die Arbeit an Linux immer noch interessant, auch wenn er selbst nicht mehr programmiere, sondern nur die Aufsicht habe oder Leute anbrülle.
Quelle: CIO
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