Rote Karte für Fußballfreunde
Der Drohung, eine unglaublich hohe Vertragsstrafe zahlen zu müssen, sahen sich Lars Krüger aus Münster und der Kölner Gernot Ohrner ausgesetzt. Sie hatten in Zusammenarbeit mit anderen Fußballfans Datensätze für die Managerspiele der Anstoß-Reihe produziert. »In hunderten, wahrscheinlich tausenden von Arbeitsstunden«, so Ohrner, ersetzten sie unter anderem die Fantasienamen der Kicker durch echte.
Die kostenlose Patches gelangten auf mehrere Internetseiten, bis eines Tages eine Unterlassungserklärung der Deutschen Fußball Liga dem ein Ende machte. Es standen 20.000 Euro Strafe im Raum, und zwar pro Download! »Als Fan kann man das nicht verstehen, rein rechtlich natürlich schon«, sagt der 28-jährige Ohrner heute. Hintergrund: Anstoß galt damals als Konkurrent für den Fußball Manager von Electronic Arts, und EA hatte für die Original-Lizenzen viel investiert.
Die Moral von der Geschicht'
Wer sich an ein Fan-Projekt wagt, sei gewarnt: Selbst wenn alles geklärt scheint, kann trotzdem das lizenzrechtliche K.O. drohen. Das beweist die Akte King's Quest. Vielleicht wäre es ein taktisch kluger Zug, wenn Activision Blizzard zurückruderte. Auch aus eigenem Interesse, um endlich mal wieder Pluspunkte einzuheimsen – aktuell sammelt das kalifornische Unternehmen ja Feinde wie andere Leute Bierdeckel. Außerdem kann ein Fan-Spiel einer Marke auch positive Impulse verleihen. Nur ein Musterbeispiel hierfür ist Baphomet's Fluch 2.5, das vor zwei Jahren mit dem Segen von Revolution Software erschien und viele Adventure-Anhänger begeisterte.
Baphomets Fluch 2.5 - Screenshots ansehen
Neil Rodrigues, der Projektkoordinator von King’s Quest: The Silver Lining, versichert jedenfalls gegenüber GameStar.de, dass man versuche, Activision Blizzard noch umzustimmen: »Es gibt immer Hoffnung, und wir sind sehr optimistisch!« Sein Stellvertreter Richard Flores äußerte im Interview mit dem Online-Magazin Joystiq, dass im Notfall sogar der Kauf der King's Quest-Lizenz denkbar sei, damit das Spiel doch noch veröffentlicht wird. Es wäre zu wünschen, dass Activision Blizzard vorher einlenkt.
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