Seite 2: Looper - Ich bring dich gestern um

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Die Zukunft in der Gegenwart

Wer bei Looper eine visuell elaborierte Zukunftswelt erwartet, der wird auf den ersten Blick vielleicht etwas enttäuscht. Die Filmemeacher verzichten fast gänzlich auf Effekte und Sets, die das Jahr 2047 anders aussehen lassen, als unsere Gegenwart. Stattdessen gibt es nur spärlich gestreute Accessoires, die daran erinnern, dass wir nicht das Jahr 2012 schreiben. Schwebende Motorräder etwa.

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Ansonsten wird sich bei dem in New Orleans gedrehten Film auf schlichte Sets berufen. Dreckige Straßen, Kornfelder oder Farmhäuser, wie wir sie auch heute schon kennen. »Loopers Zukunftversion beruft sich auf soziopolitische Veränderungen, nicht auf technologische,« so Kameramann Steve Yedlin.

Doch das stört keinesfalls. Im Gegenteil: Die eigentliche Story wird durch die relativ neutralen Drehorte nur noch mehr betont, nichts lenkt von den Geschehnissen ab. Und die brutalen Morde der Looper, die Schießereien und Explosionen im Film wirken vor dem Hintergrund eines einfachen Kornfeldes vielleicht auch noch ein bisschen greifbarer.

Action und Emotionen

Die wahre Wucht des Films entfaltet sich mit einem Ende, das so brisant und mitreißend ist, dass es wie eine Bombe einschlägt. Details verraten wir natürlich nicht, aber soviel sei gesagt: Die Wirkung, die Looper auf den Zuschauer hat, beruht nicht zuletzt auf den Emotionen, die die Charaktere hervorrufen.

Bruce Willis im Gespräch mit seinem jüngeren Ich: Joseph Gordon-Levitt. Bruce Willis im Gespräch mit seinem jüngeren Ich: Joseph Gordon-Levitt.

Klar, Looper bietet außerdem eine ziemlich coole Story und die Explosionen und Schießereien sind visuell auch nicht außer Acht zu lassen. Trotzdem sind es vor allem die gelungenen und wirklich tiefgründigen Figuren, die den Film zu einem außergewöhnlichen Sci-Fi-Thriller werden lassen.

Weder Willis, noch Gordon-Levitt spielen ihren Joe knallhart oder eiskalt. Das Gewissen spielt mit, der Überlebensdrang auch. Was hier vielleicht ein bisschen stört, ist das Make-Up, das Gordon-Levitt Willis mehr ähneln lassen soll. Gut gemacht und gut gemeint, schränkt es den Darsteller doch etwas in seiner Mimik ein und wirkt zum Teil etwas befremdlich. Emily Blunt, deren Charakter zunächst nach einer Nebenfigur aussieht, entwickelt sich zur tragenden Schlüsselfigur. In dieser Konstellation lässt Regisseur Johnson sein Sci-Fi-Abenteuer auf eine äußerst emotionale Art enden, die in ihrer Wirkung einem fulminanten Actionspektakel in nichts nachsteht.

Fazit

Anne Facompre: Looper ist gutes Kino. Mit tollen Charakteren und einer Atmosphäre, die so trüb und kahl ist, dass sie unter die Haut geht. Regisseur Rian Johnson erzählt eine Geschichte, die story-technisch originell und emotional wirkungsvoll ist. Kurzum: Ein wirklich lohnendes Kinoerlebnis, nicht nur für Sci-Fi-Fans.

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